Ferrari-Heimrennen

Sainz schnappt Verstappen Monza-Pole weg

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Ferrari-Pilot Carlos Sainz hat sich in einem Hundertstelkrimi beim Qualifying für den Großen Preis von Italien durchgesetzt und Formel-1-Weltmeister Max Verstappen die Pole Position weggeschnappt.

Der Spanier verzückte am Samstag die Tifosi auf dem Highspeedkurs in Monza und war 13 Tausendstelsekunden schneller als Verstappen im Red Bull. Charles Leclerc (+0,067 Sek.) im zweiten Ferrari startet im Rennen am Sonntag (15.00 Uhr/ORF 1, Sky) von Platz drei.

George Russell (Mercedes) wurde Vierter, knapp vor Sergio Perez im zweiten Red Bull und dem erneut starken Williams-Piloten Alexander Albon. Für Sainz war es einen Tag nach seinem 29. Geburtstag die vierte Pole Position seiner Karriere und die erste in dieser Saison, für Ferrari der erhoffte erste Startplatz beim Heimrennen. "Das war so ein intensives Qualifying. Eigentlich waren wir alle drei gleichauf. Ich habe so hart gepusht", sagte Sainz, der auch im zweiten und dritten Training die Bestzeit aufgestellt hatte, vor den frenetisch jubelnden Fans in Ferrari-Rot.

Verstappen peilt zehnten Sieg in Folge an

Verstappen peilt am Sonntag seinen zehnten Sieg in Folge an, womit der 25-jährige Niederländer einen Rekord aufstellen würde. In der Vorwoche hatte er beim Heim-GP in Zandvoort die Bestmarke von Sebastian Vettel (9) eingestellt. "Wir haben Fortschritte gemacht, in Monza ist es so eng. Ich freue mich, Zweiter zu sein. Ich werde natürlich versuchen, das Rennen zu gewinnen", sagte der Vorjahressieger. Vor einem Jahr hatte Verstappen das Rennen von Startplatz sieben für sich entschieden. Für den Austro-Rennstall Red Bull geht es um den 14. Sieg im 14. Saisonrennen.

Red-Bull-Motorsportberater Helmut Marko nahm das Qualifying-Ergebnis gelassen. "Die erste Reihe passt. Unsere Stärke ist eigentlich das Rennen", sagte der 80-jährige Grazer im ORF und dachte an die Tifosi. "Für die Stimmung hier in Italien ist das optimal." Das Team habe gewusst, dass Ferrari in Monza stark sein werde. "Wir haben uns darauf ausgerichtet, dass wir vom Setup nicht unbedingt auf die Pole Position gegangen sind. Mit diesen Positionen sind wir taktisch sehr gut aufgestellt."

Beim Mexikaner Perez, der sich im dritten Training ins Kies gedreht hatte, musste die Power-Unit ausgewechselt werden, was aber keine Auswirkungen auf die Startaufstellung hatte. Rekordweltmeister Lewis Hamilton, dessen Mercedes-Vertrag genauso wie bei Russell bis 2025 verlängert worden war, kam nicht über Platz acht hinaus. Fernando Alonso im Aston Martin wurde Zehnter. Während der Neuseeländer Liam Lawson (AlphaTauri) in seinem zweiten Qualifying mit Platz zwölf eine weitere Talentprobe ablieferte, erlebten die beiden französischen Alpine-Piloten Pierre Gasly und Esteban Ocon auf den Plätzen 17 und 18. eine Enttäuschung.

Alle Fahrer mussten in Q1 einen harten Reifensatz aufziehen

In der Monza-Quali mussten alle Fahrer in Q1 einen harten Reifensatz aufziehen, in Q2 die Medium-Reifen und in der Pole-Entscheidung in Q3 die schnellsten Soft-Reifen. Sainz nutzte im letzten Umlauf seine gute Position als letzter Spitzenfahrer auf der Strecke und übertrumpfte Verstappen hauchdünn. Ferrari wartet seit dem Österreich-GP 2022 auf einen Sieg. Im Vorjahr hatte sich Leclerc in Monza die Pole geholt, der Monegasse musste sich im Rennen aber Verstappen geschlagen geben.

In der Gesamtwertung führt Verstappen mit komfortablen 138 Punkten vor Perez und ist damit auf dem besten Weg zu seinem dritten WM-Titel. Routinier Alonso liegt als WM-Dritter bereits 171 Zähler zurück. Monza ist das letzte Rennen in Europa vor einer Tour durch Asien, Amerika sowie den Nahen Osten.

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