Italiener Razzoli holte Olympia-Gold im Slalom

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Der alpine Olympia-Slalom hat am Samstag einen Sieg des 25-jährigen Italieners Giuliano Razzoli und ein historisch schlechtes Abschneiden für Österreichs Ski-Herren gebracht. Denn auch im fünften Bewerb gab es für das Team von ÖSV-Herren-Cheftrainer Toni Giger keine Medaille. Der Tiroler Benjamin Raich verpasste Bronze um 5/100 Sekunden und wurde unmittelbar vor Marcel Hirscher Vierter.

Hinter Razzoli landeten der Kroate Ivica Kostelic sowie der Schwede Andre Myhrer auf den weiteren Medaillenrängen. Nur ein paar Hundertstel fehlten Raich am Ende auf Bronze, mit dem er das Schlimmste hätte verhindern können. Denn das zuvor schlechteste Abschneiden für Österreichs Herren datierte aus dem Jahr 1984 in Sarajevo, als Abfahrer Anton "Jimmy" Steiner mit Bronze die Ehre des gesamten rot-weiß-roten Team gerettet hatte, indem er die einzige ÖOC-Medaille bei den Spielen in Ex-Jugoslawien geholt hatte.

"Es ist sehr bitter, ich habe alles gegeben, war gut drauf, es ist sich leider nicht ganz ausgegangen", erklärte Raich. "Das muss man akzeptieren, aber es ist sehr schwer, weil es sehr knapp ist. Die Hundertstel die ich da verloren habe, kommen irgendwann zurück und dann stehe ich da als Lachender. Über die Fehler braucht man nicht reden, wenn man sie macht, muss man solche Plätze akzeptieren."

Auch Marcel Hirscher war nach Platz fünf bitter enttäuscht. "Es hilft nichts, ich bin wieder gut gefahren im zweiten Durchgang. Im Weltcup wäre es mit Platz vier und fünf ein super Wochenende gewesen, so ist es nichts wert."

Slalom-Weltcup-Spitzenreiter Reinfried Herbst musste sich mit Rang zehn begnügen. "Schade, dass es nicht für eine Medaille gereicht hat. Ich wollte mit sehr viel Gefühl fahren, es war aber ein bisschen zu viel sachte. Es war schwierig, ich habe bei den Bedingungen nicht 100 Prozent meinen Druck angebracht, das ist für Sportler sehr bitter, aber zu akzeptieren".

Weltmeister Manfred Pranger war nach Zwischenbestzeit bereits im ersten Lauf ausgefallen: "Ich habe an der falsche Stelle zu viel riskiert. Olympia mag mich nicht, das zipft mich an, das muss ich aber akzeptieren und fertig", meinte der Tiroler.

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