From Zero to Hero

Kobayashi: So tickt der neue Überflieger

Teilen

Japaner sorgt mit dem Grand Slam bei der Vierschanzentournee für die Top-Sensation.

 

Ryoyu Kobayashi ist kein typischer Japaner. Der 22-Jährige ist höflich, doch Bescheidenheit ist keines seiner Wesensmerkmale. Braucht es auch nicht zu sein. Denn der bekennende Porsche-Fahrer dominiert die 67. Vierschanzentournee nach Belieben und beeindruckt mit seiner Leichtigkeit. Kobayashi schwebt im WM-Winter auf Wolke sieben, auf seinen ersten Weltcupsieg in Ruka folgten bisher sechs weitere. Den Tournee-Gesamtsieg hatte er schon vor dem Finale sicher. Der erste japanische Tourneesieger seit Kazuyoshi Funaki (1997/98) hat einen starken Österreich-Bezug. Als Vorbild nennt er Gregor Schlierenzauer, seine Lieblingsschanze ist Bischofshofen.

Japaner hat perfekte Position nach dem Absprung

Doch was macht Kobaya­shi so stark? Die Flüge des 1,73 m großen Athleten wirken nie riskant, er ist beim Gewicht im Gegensatz zu manchem Konkurrenten nicht am unteren Limit. Seine Technik ruft Bewunderung hervor. Kobayashi nütze den Radius optimal aus, er sei nach dem Absprung so früh in perfekter Position wie kaum ein anderer, sagen die Trainer. „Mein System ist sehr stabil, ich kann es immer wiederholen“, erklärte Kobayashi und nannte seine mentale Stärke als weiteren Trumpf.

Mentaler Wandel war der Schlüssel zum Erfolg

Als Trainer fungiert Janne Väätäinen. Die punkte­lose Weltcup-Saison 2016/17 habe einen Wandel in der Einstellung bewirkt, erklärte der Finne: „Als Ryoyu verstanden hat, mehr machen zu müssen, als nur Porsche zu fahren, ist er gut geworden.“ Als Belohnung für seinen Wandel darf Kobayashi nun den Gold-Adler, die Tournee-Trophäe, nach Hause mitnehmen.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.