Mit einem Freispruch endete das NADA-Verfahren gegen den Schwimm-Star.
Dinko Jukic ist am Montag im Verfahren der Nationalen Anti-Doping Agentur (NADA) freigesprochen worden. Die Rechtskommission der NADA kam nach dem dritten Verhandlungstag zwar zu dem Schluss, dass Jukic mit der Nicht-Mitwirkung an einer Dopingkontrolle am 24. Mai gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen habe, sprach den Kurzbahneuropameister aber mangels Verschulden frei.
"Der Goldfisch schwimmt weiter"
"Ich war und bin mir keiner Schuld bewusst. Es hat sich heute bestätigt, dass ich unschuldig bin", erklärte der erleichterte Wiener nach der Urteilsverkündung am NADA-Sitz in Wien. "Das ist das Ergebnis, von dem wir immer gesprochen und das wir erwartet haben. Natürlich ist eine Erleichterung da. Die Kommission ist unserer Argumentation im Wesentlichen gefolgt. Der Goldfisch schwimmt weiter", kommentierte sein Anwalt Ralf Mössler die Entscheidung.
Jukic hatte die angeordnete Trainingskontrolle im Wiener Stadionbad wegen angeblicher Hygienemängel und Unstimmigkeiten mit den Kontrolloren über den zeitlichen Ablauf nicht abgegeben. Das Nichteinhalten des vorgesehenen Testzeitpunktes brachte Jukic zwar eine Verwarnung ein, die Unstimmigkeiten über die Abfolge und den Zeitpunkt der vorgesehenen Urin- und Bluttests seien ihm aber nicht anzulasten, so der Rechtskommissionsvorsitzende Gernot Schaar. "Er hat gegen Anti-Doping-Bestimmungen verstoßen, es ist ihm aber kein Verschulden an der Nichtmitwirkung anzulasten gewesen", so Schaar.
Wie Jukic war auch der Österreichische Schwimm-Verband (OSV) von Anfang an von der Unschuld eines seiner Aushängeschilder überzeugt gewesen. OSV-Präsident Paul Schauer verfolgte alle drei Verhandlungstage als Verbandsvertreter mit und war nach der Urteilsverkündung natürlich zufrieden. "Der Sport hat obsiegt. Es war immer klar, dass er kein Vergehen begangen hat, aber es hat in diesem Fall auch schwerwiegende Kommunikationsschwierigkeiten gegeben", sagte Schauer.
Auch Jukic' Kraulstaffelkollegen hatten dem Urteil entgegengefiebert, denn auch für sie stand die gemeinsame Olympia-Teilnahme in London auf dem Spiel. Bei einem Schuldspruch wäre das bei der WM in Shanghai mit Jukic erreichte Staffel-Limit für die Spiele im kommenden Jahr hinfällig gewesen.
Durch das Ausbleiben einer Sperre kann sich Jukic nun wieder voll auf die Titelverteidigung über 200 m Delfin bei der Kurzbahn-EM im Dezember in Polen konzentrieren. Die Entscheidung ist zwar noch nicht rechtswirksam, die NADA selbst, OSV und natürlich auch Jukic kündigten aber bereits an, keine Rechtsmittel einzulegen.