Schweizer fertigt Malisse glatt ab. Venus Williams gibt w.o.
Die Rückkehr auf den Court nach einem gewonnenen Fünfsatz-Match kann mitunter schwierig sein. Schlag nach bei David Nalbandian, der nach dem Krimi gegen Lleyton Hewitt entkräftet in der Runde darauf hatte aufgeben müssen. Roger Federer ist am Freitag bei den mit 18,5 Mio. Euro dotierten French Open hingegen wieder unantastbar gewesen. Nach dem Schlager gegen Gilles Simon fegte der Titelverteidiger den Belgier Xavier Malisse mit 6:3,6:3,6:1 vom Court und steht im Achtelfinale.
Henin überraschend out
Bei den Damen musste hingegen die Vorjahresfinalistin Justine Henin die Segel streichen. Die Landsfrau von Malisse unterlag der an Nummer 23 gesetzten Russin Swetlana Kusnezowa mit 4:6,6:7(8). Novak Djokovic musste im Serben-Duell mit Viktor Troicki nur für knapp 40 Minuten auf den Platz, nach dem 6:2 für Djokovic gab sein Gegner wegen einer Bauchmuskelzerrung auf. Djokovic trifft nun auf den Spanier Nicolas Almagro, Federer auf Almagros Landsmann Tommy Robredo.
Wawrinka macht es Federer nach
Apropos Landsmann: Stanislas Wawrinka, der seit kurzem von Ex-Federer-Trainer Peter Lundgren gecoacht wird, scheint einen neuen Höhenflug anzustreben. Jedenfalls stürmte der Eidgenosse mit 7:6,6:2,6:3 über Gael Monfils (FRA-12) ins Achtelfinale. Dort bekommt er es mit Andy Roddick zu tun, der als Nummer 8 gesetzte US-Amerikaner musste gegen den Niederländer Robin Haase nach verlorenem Auftaktsatz über vier Durchgänge gehen. Der Sieger dieser Begegnung trifft im Viertelfinale wohl auf Federer, ein Schweizer Duell ist also möglich.
"Ich sehr zufrieden. Ich fühle mich gut, auch nach dem harten Match. Ich habe heute wieder super gespielt und freue mich auf die nächste Runde gegen Robredo", sagte Federer, der auch auf das "Comeback" von Thomas Muster angesprochen wurde. "Ist es ein wirkliches Comeback? Ich denke, er macht das mehr aus Spaß und ich glaube wirklich zurückkommen will er eigentlich nicht. Das sollte nicht überbewertet werden. Aber es ist schön wieder eine Legende zu sehen", antwortete Federer. Er selbst sieht sich mit 43 nicht mehr als Aktiver auf der Tour - "vielleicht aber auf der Seniorstour". Als viertes Herren-Achtelfinale der unteren Tableau-Hälfte wurde am fünften Spieltag das Match Tomas Berdych (CZE-6) gegen Fernando Verdasco (ESP-9) ermittelt.
Williams-w.o. nach 7 Minuten
Riesenenttäuschung beim Publikum gab es im zweiten Match der Nightsession. Co-Favoritin Venus Williams hatte sich im Match zuvor gegen Sandra Zahlavova verletzt, sie stellte sich gegen die Deutsche Andrea Petkovic für sieben Minuten bzw. eineinhalb Games auf den Platz - und musste aufgeben. Da konnten sich auch einige Zuseher die Buh-Rufe nicht unterdrücken. Damit ist auch der große Achtelfinal-Schlager bei den Damen zwischen Maria Scharapowa und Williams geplatzt.
Petkovic kann sich als "Glückskind" der besonderen Art fühlen. Schon bei den US Open hatte in der dritten Runde Peng Shuai wegen einer Verletzung gar nicht antreten können. Ihre Landsfrau Julia Görges hatte es ihrer nächsten Gegnerin schwer gemacht, doch Scharapowa setzte sich letztlich doch 4:6,6:4,6:4 durch.
Die weiteren Achtelfinali der oberen Tableau-Hälfte der Damen lauten Caroline Wozniacki (DEN-1) gegen die vom Österreicher Martin Ruthner gecoachte Anastasija Sevastova (LAT), Henin-Bezwingerin Kusnezowa gegen Francesca Schiavone (ITA-6) und Li Na (CHN-9) gegen Victoria Asarenka (BLR-8).
Nr. 1 macht sich Spaß mit der Presse
Wozniacki sorgte in der Pressekonferenz für verblüffte Gesichter und ging gegen die Journalisten in die Offensive. Südamerikanische Berichterstatter hatten ihr Langeweile vorgeworfen und die blonde Dänin zeigte, dass sie nicht auf den Mund gefallen ist. "Ich weiß sowieso, was ihr fragen werdet, deshalb antworte ich schon einmal", sagte Wozniacki, die bei den Australian Open ihren ersten Grand-Slam-Titel anpeilt. Dann spulte sie ihre gewohnten Aussagen runter. Sie habe sich gut bewegt, sei sehr zufrieden und auch ihr neuer Schläger habe sich gut angefühlt.
"So und jetzt könnt ihr mir ein paar Fragen stellen, die etwas interessanter sind", sagte sie schmunzelnd. Dann sprach Wozniacki über Cricket, ihren Lieblingsclub Liverpool, die Erderwärmung und Kinder. "Zunächst einmal muss ich einen Mann finden", sagte die Skandinavierin. Was sie von ihrem zukünftigen Freund erwarte? "Ehrlichkeit und Verständnis für ihren Sport".