Beim Linz-Marathon am Sonntag werden bis zu 14.000 Starter erwartet. Für Österreichs Hoffnung Gradwohl geht es noch um ein Ticket für Peking.
Die Veranstalter des Linz-Marathons am Sonntag hoffen neben Topleistungen von Spitzenläufern aus Kenia auch auf Highlights von heimischen Läufern. Staatsmeisterin Eva Maria Gradwohl hat sich neben der Wiederholung ihres Vorjahressieges auch das Olympialimit vorgenommen. Die österreichischen Hoffnungen bei den Herren ruhen auf Lokalmatador Christian Pflügl, der 30-jährige Vöcklabrucker will bei seinem ersten Marathon gleich den oberösterreichischen Landesrekord von 2:20:57 Stunden unterbieten.
Gradwohl im Kampf um Olympia-Ticket
Gradwohl muss für ihr
Vorhaben ihre Bestzeit allerdings um dreieinhalb Minuten unterbieten, um das
nationale Ticket (2:33:00) für die Spiele in Peking zu lösen. "Die Chancen
stehen 50:50, ich habe 20 Wochen intensiv trainiert und bin gut
vorbereitet", meinte die seit kurzem 35-Jährige am Montag in Linz
zuversichtlich. Gradwohls schärfste Konkurrentin ist die Russin Victoria
Zujewa, die mit einer Bestzeit von 2:36 im selben Leistungsniveau wie die
Österreicherin laufen kann.
Schwierige Situation für Kenianer
Im Herren-Bewerb wird der
Streckenrekord des Ukrainers Alexander Kusin von 2:07,33 aus dem Vorjahr
wohl unangetastet bleiben. Organisator Ewald Tröbinger hat mit den Kenianern
Elias-Kiptum Maindi (Bestzeit: 2:08:22), Sammy Kipruto (2:11:13), und
Cheruiyot James Meli aber Kandidaten am Start, die auf die
2:10-Stunden-Schallmauer losgehen werden. "Aufgrund der politischen
Situation in Kenia war es noch nie so schwierig, gute Läufer aus Kenia zu
bekommen. Keiner weiß, ob die Spitzenläufer, von denen einige zum Militär
eingezogen wurden, überhaupt trainieren konnten", beschrieb Tröbinger die
schwierige Suche nach Topathleten.
Gleichzeitige Staatsmeisterschaften
Gleichzeitig mit dem Marathon
und den Rahmenbewerben (Staffelmarathon, 10,5-km-Lauf) gehen am Sonntag auch
die Staatsmeisterschaften über die Halbmarathon-Distanz in Szene. Dort ist
Marathonstaatsmeister Markus Hohenwarter aus Kärnten in Abwesenheit von
ÖLV-Rekordhalter Günther Weidlinger, Staatsmeister Martin Pröll und Roman
Weger der erklärte Favorit. Florian Prüller aus Oberösterreich, der in
1:04:38 Stunden die nationale Saisonbestmarke hält und am Sonntag bei den
Crosslaufweltmeisterschaften für Studenten in Mauquenchy/Frankreich im
Einsatz war, hat über sein Antreten noch nicht entschieden.
Mayr klare Favoritin
Bei den Frauen wäre alles andere als ein
Sieg von Hindernislauf-Olympiaaspirantin Andrea Mayr eine Überraschung, die
gebürtige Linzerin peilt in ihrer Heimatstadt eine deutliche Verbesserung
ihrer persönlichen Bestzeit an. Susanne Pumper, die die nationalen Rekorde
über 42,2 km und die Halbdistanz innehat, startet zwei Wochen später beim
Marathon in Wien und verzichtet deshalb auf Linz. Insgesamt werden um 9.15
Uhr 14.000 Bewegungshungrige an der Startlinie erwartet, was einen
Teilnehmerrekord bedeuten würde.