Rad

Kohl sondiert Angebote

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Nach der tollen Tour de France kann Bernie Kohl nun aus einem halben Dutzend Angeboten auswählen, für welches Team er nächstes Jahr in die Pedale tritt.

In Österreich herrscht weiter großes G'riss um Bernhard Kohl, den Dritten der Tour d France. Der 26-jährige Radprofi kann gar nicht alle Termine wahrnehmen, die ihm angeboten werden. "Ich muss ja auch wieder einmal trainieren", sagte der Gerolsteiner-Fahrer, der als nächstes Rennen die am 29. August in Kitzbühel beginnende Deutschland-Tour bestreitet. Allerdings ohne große Erwartungen. Für Kohl, dessen Vertrag ausläuft, hat derzeit die Entscheidung über den künftigen Rennstall Vorrang. "Fünf bis sechs Teams sind in der engeren Wahl", erklärte der Niederösterreicher.

Dauerstress
Knapp zehn Kriterien hat Kohl nach der Tour im rot-gepunkteten Trikot des Bergkönigs bestritten, das letzte am vergangenen Mittwoch in den Niederlanden. Ruhige Stunden waren daher auch in den zwei Wochen nach der Tour de France selten. Nun gilt es, die Weichen für die sportliche Zukunft zu stellen. Kohl ist als Tour-Dritter in den Kreis der Großen aufgestiegen, das wirkt sich beim künftigen Einkommen aus. Doch neben dem Finanziellen sind für den Wolkersdorfer bei seiner Wahl auch sportliche Aspekte sehr wichtig.

Kapitän
"Ich bin selbst noch unschlüssig", meinte Kohl angesichts der vorliegenden Angebote. Über das Wochenende will er sich einer Entscheidung annähern und dann mit seinem deutschen Berater Siegfried Fröhlich in Detailverhandlungen eintreten. Unter den möglichen neuen Arbeitgebern sind auch die belgischen Rennställe Quick Step und Silence Lotto. Für den Wahl-Klagenfurter gilt es auch abzuwägen, ob er in seiner neuen Equipe die alleinige Kapitänsrolle innehaben will oder sich die Führungsposition für große Rundfahrten mit einem anderen Fahrer teilt. "Bei den vorliegenden Angeboten sind beide Möglichkeiten vorhanden", sagte Kohl.

Gerolsteiner wohl vor dem Aus
Von seinem bisherigen Arbeitgeber, dessen Hauptsponsor nach zehn Jahren nicht mehr weitermacht, hat Kohl bisher keine positiven Signale für einen Fortbestand des Rennstalls erhalten. Team-Manager Hans Michael Holczer, der auf der Sponsorensuche bisher offenbar nicht erfolgreich war, hat die Entscheidung erneut bis Anfang September aufgeschoben. Kohl hat sich im Team Gerolsteiner sehr wohl gefühlt und will vor einer Unterschrift bei einem anderen Rennstall mit Holczer sprechen. Er machte aber deutlich, dass er nicht länger zuwarten wird, wenn dieser dann noch immer nichts Konkretes vorliegen hat.

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