Loacker im Zweierbob nur 18. - Gold an Deutschland

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Der Deutsche Andre Lange und sein Partner Kevin Kuske haben sich am Sonntag den Sieg im olympischen Zweierbob-Bewerb der Herren nicht mehr nehmen lassen. Der 36-jährige Lange avancierte im Eiskanal in Whistler mit seiner vierten Goldmedaille zum erfolgreichsten Bob-Piloten aller Zeiten und hat im Vierer eine gute Chance, sein Double von Turin zu wiederholen.

Für den Vorarlberger Jürgen Loacker und den Oberösterreicher Christian Hackl spielte die Platzierung nach mehreren gefährlichen Momenten keine große Rolle. "Wichtig ist, dass wir heil im Ziel sind", sagte Pilot Loacker.

Lange erzielte in drei von vier Läufen Bestzeit und egalisierte im dritten Durchgang am Sonntag den Bahnrekord von 51,57 Sekunden, den sein Landsmann Thomas Florschütz zum Auftakt aufgestellt hatte. Florschütz und Richard Adjei, anschließend dreimal Lauf-Zweite, machten mit 0,22 Sekunden Rückstand den deutschen Doppelsieg perfekt. Bronze sicherten sich die Russen Alexander Subkow/Alexej Wojewoda, die 0,86 Sekunden zurücklagen.

Nach 14 Stürzen im Training hatte man versucht, einigen gefährlichen Kurven die für die Rodler zuvor vorteilhaft gewesene Rundung zu nehmen. Es gab am zweiten Tag keinen weiteren Sturz. Doch Loacker bezeichnete die Verbesserungen als kaum spürbar. "Ich habe im vierten Lauf versucht, den Schlitten mehr laufen zu lassen, habe aber gleich gesehen, dass das zu riskant ist. Wenn man nicht auf der Sicherheitslinie bleibt, kommt man ins Strudeln." Man habe in allen vier Fahrten teils extreme Probleme der Piloten gesehen. "Das hat nicht unbedingt mit gutem oder schlechten Fahren zu tun", bemerkte Loacker zur problematischen Hochgeschwindigkeitsbahn.

Loacker war am ersten Tag mehrfach in Sturzgefahr gewesen. "Ich danke meinem Bremser, dass er vier Fahrten mit mir durchgestanden hat", sagte der 35-Jährige aus Götzis. "Man muss etwas verrückt sein, wenn man das nicht vorzeitig beendet." Der Bob Österreich eins mit Wolfgang Stampfer/Jürgen Mayer war wegen Überschreitung des Maximalgewichts nach dem ersten Lauf am Samstag disqualifiziert worden.

Für Loacker sind die Spiele damit noch nicht beendet. Denn nach dem Ausfall von Martin Lachkovics wegen eines Muskelfaserrisses in der rechten Wade muss der Pilot als Anschieber im Vierer einspringen. Angesichts des wahrscheinlichen Karriere-Endes von Wolfgang Stampfer winkt Loacker künftig die Nummer-eins-Position. "Wenn alles auf mich abgestimmt wird, möchte ich sicher noch vier Jahre weitermachen. Mit den besten Anschiebern und dem besten Material. Ich bin überzeugt, dass ich vorne mitfahren kann", betonte er.

Der 28-jährige Hackl steht vor einer wichtigen Entscheidung. Er hofft auf einen Platz beim Bundesheer, doch wenn das nicht klappt, wird er sein Studium des Sportmanagements abschließen und in den Beruf einsteigen. Spitzensport sei nur mit der nötigen Unterstützung möglich. "Wenn man nicht wirklich profihaft trainieren kann, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man schon am Start Rückstand hat."

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