Alfred Tesars Vertrag wird für 2010 nicht verlängert. Noch kein Nachfolger in Sicht.
Die Ära von Alfred Tesar als österreichischer Fed-Cup-Kapitän ist mit Ende 2009 vorbei. Der ÖTV verlängert den Vertrag des 60-jährigen Wieners, der acht Jahre lang in dieser Funktion tätig war, nicht. Dies gab der ÖTV am Donnerstag bekannt. Eine Entscheidung über die Nachfolge ist noch nicht gefallen, der nächste Fed-Cup-Termin für Österreichs Damen ist aber ohnehin erst im Februar 2010.
Höhen und Tiefen
Tesar war 2002 mit einem unerwarteten
3:2-Auswärtstriumph in den USA (als Jennifer Capriati aus dem Team gestellt
wurde und der ÖTV so kampflos zu einem Punkt kam) in seine Funktion
gestartet. Er führte die heimischen Tennis-Damen dann im gleichen Jahr und
auch 2004 bis ins Halbfinale. Allerdings hatte Tesar später immer wieder mit
Absagen von Spitzenspielerinnen zu kämpfen, die letztlich im Vorjahr nach
einem 2:3 in Dornbirn auch zum Abstieg aus der Weltgruppe II in die
Europa/Afrika-Zone führten.
Ziel nicht erreicht
Darum war es eigentlich auch Tesars Wunsch
gewesen, beim ÖTV zu erreichen, dass mit den Spitzenspielerinnen Verträge
abgeschlossen werden. Dazu ist es dann aber nicht mehr gekommen, auch wenn
Tesar nicht amtsmüde war. "Ich hätte schon noch weitergemacht", meinte
Tesar. Die Abwesenheiten von Tamira Paszek, Sybille Bammer und Co. seien
"nicht immer nur ein Vorwand" gewesen, da die ÖTV-Damen ja auch derzeit von
einer Verletzungsserie geplagt sind. Doch einige Male habe eben der eine
oder andere Trip nichts ins Turnierprogramm gepasst.
Nun hat Tesar mit einer Rumpfmannschaft heuer in Tallinn zumindest den Absturz ins Bodenlose verhindert, die ÖTV-Damen schafften im Abstiegsduell mit Luxemburg gerade noch den Klassenerhalt.
ÖTV will Neustart
"Alfred Tesar hat mit dem Fed-Cup-Team
herausragende Erfolge gefeiert und Österreich zweimal unter die vier besten
Tennis-Nationen der Welt geführt. Nach acht Jahren seiner Tätigkeit als
Kapitän ist jetzt aber die Zeit für einen Neustart gekommen", erklärte
ÖTV-Generalsekretär Peter Teuschl. Tesar erinnert sich aber auch gerne
zurück. "Die Erfolge gegen die USA 2002 in Charlotte und 2004 in Innsbruck
waren ebenso Höhepunkte wie das zweimalige Erreichen des Semifinales",
bilanzierte Tesar.
Bammer trainiert wieder
Unterdessen trainiert sein ehemaliger
Fed-Cup-Schützling Sybille Bammer nach seiner Schulterverletzung wieder.
Nach mehreren Therapieeinheiten bei Peter Herdin in Linz hat Österreichs
Nummer 1 seit zwei Tagen wieder das Racket in der Hand. "Sie hat die Zeit
super genützt und trainiert schon wieder fast voll, den Aufschlag diese
Woche aber nur locker", sagte ihr Coach Jürgen Waber. Der Wiedereinstieg
könnte bei weiter so guter Entwicklung nun doch schon in Stuttgart (ab 27.
April) erfolgen.
Zum Thema Fed Cup meinte Waber, er hoffe, dass man im ÖTV aus den Fehlern in der jüngeren Vergangenheit lernt und man "die Topspieler Österreichs mehr in den ÖTV integriert und eine Partnerschaft schafft".