Eisschnelllauf

Olympiasiegerin des Dopings überführt

Teilen

Die fünffache Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein aus Deutschland ist des Blutdopings überführt worden.

Wie die Internationale Eislauf-Union (ISU) am Freitag mitteilte, wurde der 37-jährigen Berlinerin bei den Mehrkampf-Weltmeisterschaften am 7. Februar in Hamar (Norwegen) nach den Rennen über 500 und 3.000 Meter die Benutzung verbotener Blutdoping-Methoden nachgewiesen. Die ISU hat sie für zwei Jahre gesperrt.

Pechsteins Rechtsanwalt Simon Bergmann kündigte an, beim Internationale Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne Berufung gegen die Sperre einzulegen. "Es gibt keinen positiven Befund, sie ist ohne positive Doping-Probe verurteilt worden", erklärte Bergmann. Pechstein sei allein aufgrund von Indizien bestraft worden. Die erfolgreichste deutsche Wintersportlerin hatte die Mehrkampf-WM im Februar wegen einer angeblichen Erkrankung abgebrochen und auf den 5.000-Meter-Lauf verzichtet.

Pechstein legt Berufung ein
Mit einer schriftlichen Stellungnahme, "um mögliche Fehlinterpretationen" vorzubeugen, haben sich Claudia Pechstein und die Deutsche Eisschnelllauf Gemeinschaft (DESG) an die Öffentlichkeit gewandt. Der Dopingvorwurf beruhe auf angeblich überhöhte Retikulozytenwerte, die die ISU im Blutbild der Athletin festgestellt haben will, hieß es in der Erklärung. Womit sich die ausgesprochene Sperre ausschließlich auf Indizien stütze. Pechstein wird gemeinsam mit der DESG gegen das Urteil Berufung beim Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einlegen.

Weiters lautet es: "Sämtliche bei Claudia Pechstein bislang entnommenen Dopingproben hatten einen negativen Befund. Dadurch unterscheidet sich der Fall maßgeblich von den aktuellen Dopingfällen insbesondere im Radsport."

In dem Verfahren seien mehrere Sachverständige zu den wissenschaftlich noch nicht verlässlich abgesicherten Zusammenhängen zwischen überhöhten Retikulozytenwerten und Dopingmethoden gehört worden. Hierbei habe sich herausgestellt, dass die erhöhten Werte auf mehrere Ursachen zurückgeführt werden können, beispielsweise auf eine genetische Blutkrankheit. "Dennoch folgte das rein aus ISU-Mitgliedern besetzte Schiedsgericht ausschließlich der Anklage."

Großer Leistungssprung
Erste Doping-Verdächtigungen gegen die deutsche Läuferin waren im vergangenen Winter aufgetaucht, als sie einen im Vergleich zu den Vorjahren großen Leistungssprung gemacht hatte. Bei den Mehrkampf-Europameisterschaften im Jänner in Heerenveen (Niederlande) gewann sie nach 1998 und 2006 zum dritten Mal den Titel.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten