Vor dem letzten Sprung lag Österreichs bester Turmspringer bei der EM in Antalya auf Platz 6. Dann legte er den Sprung seines Lebens hin.
Wasserspringer Anton Knoll holte am Sonntag nach seiner Topleistung im Semifinale, das er als Bester abgeschlossen hatte, mit dem letzten Sprung noch eine EM-Medaille vom Turm. Der 20-jährige Wiener war nach nach fünf von sechs Finalsprüngen auf dem sechsten Rang gelegen. Mit einem dreieinhalbfachen Salto überholte unser Turm-Held aber noch drei Konkurrenten und jubelte über EM-Bronze.
Knoll über seinen Coup: „Bist du Deppert“
Seinen finalen Coup schildert Knoll so: „Ich war ja der letzte Starter, weil ich den Vorkampf gewonnen habe und habe die Sprünge der anderen vor mir gesehen und wusste, welche Punkte ich brauche. Ich habe also meine Aufgabe gekannt, die nicht leicht war, aber ich habe geliefert und ich habe dem vertraut, was ich mit meinem langjährigen Coach Didi Brun erarbeitet habe. Es macht mich extrem stolz, dass ich das geschafft habe.“
Knoll weiter: „Ich wollte das so sehr, nachdem ich den Vorkampf gewonnen habe. Und ich wollte zeigen, dass ich es wirklich kann. Mir ging es gar nicht so sehr um die Medaille, über die ich mich natürlich extrem freue. Aber ich wollte geile Sprünge machen und dem Publikum eine gute Show bieten. Das habe ich und darauf bin ich wirklich sehr, sehr stolz. Zurecht, wie ich denke.“
Knoll über seinen Erfolg: „Ich kann den noch nicht wirtklick einordnen. Aber diese EM war wirklich stark besetzt. Und das macht es umso geiler. Wir haben gewusst, das wird nicht leicht. Ich habe jetzt zwei EM-Medaillen und war bei den Olympischen Spielen. Das heißt schon was. Aber um ganz ehrlich zu sein, war es nach den Spielen schwierig im Training.Man ist leer und muss sich voll neu motivieren. Und das habe ich bei diesem Vorkampf geschafft. Und habe im Finale nochmal alles rausgeholt.“
EM-Gold ging an den Ukrainer Oleksij Sereda mit 468,65 Punkten vor dem erst 17-jährigen Deutschen Ole Johannes Rosler (439,45). Knoll wies 423,35 Zähler auf und rettete Bronze um 3,2 Punkte. Dariush Lotfi wurde 14. Gemeinsam sind Knoll und Lotfi auch am Dienstag im Synchronbewerb als Titelverteidiger dabei.