Vermeintliches Drama

Pistorius dementiert Selbstmordversuch

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Ex-Sprintstar und Gefängnis-Sprecher wiesen die Spekulationen zurück.

Der ehemalige südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius ist am Samstag im Gefängniskrankenhaus behandelt worden. Nach Angaben der Strafvollzugsbehörde war dies nötig, weil der 29-Jährige aus dem Bett gefallen sei und sich dabei verletzt habe.

Ein Sprecher des Kgosi Mampuru II Gefängnisses nannte leichte Verletzungen an den Handgelenken als Grund für die Verarztung im Spital. Einen Bericht der Zeitung "City Press", wonach Pistorius nach Angaben eines Mithäftlings versucht hatte, sich die Pulsadern aufzuschneiden, nannten die Behörden "Spekulation".

Auch die Familie des früheren Sportlers wies diese Darstellung zurück. Dem Zeitungsbericht zufolge wurden am Samstagnachmittag bei einer Durchsuchung der Zelle von Pistorius Rasierklingen gefunden.

Pistorius erschoss Freundin

Nachdem Pistorius kürzlich im Berufungsverfahren um die tödlichen Schüsse auf seine Freundin Reeva Steenkamp wegen Mordes zu sechs Jahren Haft verurteilt worden war, hatte die Staatsanwaltschaft Berufung angekündigt. Sie erklärte, die Haftstrafe sei "auf schockierende Weise zu milde" und damit ungerecht.

Nach südafrikanischem Recht stehen auf Mord mindestens 15 Jahre Haft. Pistorius hatte im Februar 2013 seine Freundin durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses erschossen.

Sechs Jahre Gefängnis

Der unterschenkelamputierte Sportler beteuerte stets, das Model mit einem Einbrecher verwechselt und in Panik gehandelt zu haben. Im Oktober 2014 wurde er zunächst wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt und ein Jahr später in den Hausarrest entlassen.

Ein Berufungsgericht sprach ihn jedoch im vergangenen Dezember des Mordes schuldig, da er in jedem Fall mit seinen Schüssen den Tod eines Menschen billigend in Kauf genommen habe. Am 6. Juli wurde Pistorius zu sechs Jahren Haft verurteilt.

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