Niederösterreicher steht in dritten Runde. Für Murray war indes Endstation.
Mit einer großteils souveränen Leistung hat sich Dominic Thiem am Samstag für die dritte Runde des Masters-1000-Turniers in Indian Wells qualifiziert. Der als Nummer acht gesetzte ÖTV-Star besiegte den Franzosen Jeremy Chardy nach nur 74 Minuten 6:2,6:4 und hat somit das erste Duell mit dem Weltranglisten-80. gewonnen.
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Der 23-jährige Niederösterreicher trifft nun im Kampf um die Wiederholung seines Achtelfinaleinzugs aus dem Vorjahr voraussichtlich am Montag entweder auf Mischa Zverev (GER-28) oder den Portugiesen Joao Sousa. "Seit Rio läuft es wieder gut. Ich bin sehr glücklich, wie die erste Runde gelaufen ist", sagte Thiem, der nach einem Freilos ja bereits die zweite Runde im Tableau hinter sich hat, im Gespräch mit Sky.
Thiem startete ganz nach Wunsch mit einem Break in das erste Match seit seinem Viertelfinal-Aus in Acapulco. Der Rio-Sieger musste allerdings mehrere Male gegen das Rebreak durch den Franzosen ankämpfen. Im zweiten Durchgang geriet er mit 0:2 in Rückstand, schaffte aber das sofortige Rebreak und durchbrach zum 5:4 das Service von Chardy. Dann nutzte Thiem seinen ersten Matchball zum Sieg.
Nun wartet ein Deutscher
Thiem spielt nun gegen den Sensations-Viertelfinalisten der Australian Open Mischa Zverev: "Er ist ein sehr unangenehmer Gegner und er ist in super Form", sagte Thiem. Dieses mit insgesamt 7,91 Millionen Dollar dotierte Wüstenturnier ist für ihn ohnehin "wie ein Grand-Slam-Turnier". "Es wird ein sehr schweres Match."
Gegen den 29-jährigen Deutschen hat Thiem eine 0:1-Bilanz, das einzige Duell hatte der Deutsche 2015 in der ersten Stuttgart-Runde auf Rasen mit 7:6(4),6:2 gewonnen. Ein Jahr später gewann Thiem an gleicher Stelle das Turnier. Ein weiterer Sieg wäre für Thiem für die Weltrangliste wichtig, schließlich bleiben die Punkte der 1000er-Turniere wie auch die Grand-Slam-Turniere ein Jahr fix in der Wertung.
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Wenig erfreulich lief der Samstag für Andy Murray: Vor den Augen von Ex-Box-Champ Mike Tyson hat Vasek Pospisil für das größte K.o. des Tages in Indian Wells gesorgt: Der kanadische Qualifikant eliminierte am Samstag in der zweiten Runde Nummer eins Murray mit 6:4,7:6(5).
Murray nach Pleite ratlos
Der 29-jährige Schotte, dem von allen Trophäen dieser Turnierkategorie nur jene in der kalifornischen Wüste und jene aus Monte Carlo fehlen, war nach dem Aus ratlos. "Ich kann mir nicht erklären, wieso es mir bisher über all die Jahre nicht gelungen ist, in diesem Turnier gut zu spielen", wunderte sich Murray. "In den Trainingspartien in Indian Wells spiele ich in der Regel hervorragend."
Lediglich einmal, als er 2009 dem Spanier Rafael Nadal glatt unterlag, stand Murray hier im Endspiel. Murray hat eine für seine Verhältnisse durchwachsene bisherige Saisonbilanz. Nach dem Finale von Doha (Niederlage gegen Novak Djokovic), dem Achtelfinale bei den Australian Open (Mischa Zverev) und dem Titel in Dubai (Sieg über Fernando Verdasco), wo er zuvor gegen Philipp Kohlschreiber erst nach Abwehr von sieben Matchbällen weitergekommen war, steht ein Zweitrunden-Aus zu Buche.
Auch der als Nummer sieben gesetzte Jo-Wilfried Tsonga muss bereits seine Koffer packen. Der Franzose unterlag Fabio Fognini mit 6:7(4),6:3,4:6. Fogninis Frau, Ex-US-Open-Siegerin Flavia Pennetta, erwartet übrigens Ende Mai ein Kind und auch Tsonga wird im April Vater. Tsonga hatte im Vorjahr Thiem im Achtelfinale ausgeschaltet, ehe er Djokovic im Viertelfinale unterlegen war.