Am Samstag feiert ÖTV-Star 23. Geburtstag - und vielleicht Achtelfinale.
Fünf-Satz-Sieg nach 1:2-Satzrückstand über John Millman, klarer Drei-Satz-Sieg über Ricardas Berankis. Dominic Thiem kommt in seinem insgesamt zwölften Grand-Slam-Turnier langsam, aber sicher auf Touren. Zum dritten Mal in Folge erreichte der 22-jährige Niederösterreicher die dritte Runde beim letzten Major des Jahres. Am Samstag kämpft er gegen Pablo Carreno Busta um den Einzug ins Achtelfinale.
Zwar zeigte sich Thiem zu Beginn seines zweiten US-Open-Auftritts am Donnerstag noch etwas verhalten und geriet mit 1:4 in Rückstand. Doch nach einer zweieinhalbstündigen Regenpause spielte der Weltranglisten-Zehnte aggressiver und feierte einen klaren Sieg. Ein Sieg, der der Nummer acht des Turniers Auftrieb gibt.
"Das Selbstvertrauen ist wieder um einiges größer geworden, fitnessmäßig stehe ich sehr gut da, ich fühle ich mich wohl", erklärte Thiem in den Katakomben des Arthur Ashe Stadiums. Spielerisch sei es nicht perfekt gewesen, aber schon wesentlich besser als noch vor einigen Wochen. "Es ist kein Vergleich zu den letzten paar Turnieren, es wird immer besser. Ich hoffe, dass ich mich reingespielt habe."
Auslosung macht Hoffnung
140.000 Dollar Preisgeld (brutto) hat Thiem schon wieder sicher, doch Geld ist das letzte, woran er denkt. Zudem hat er ja eine gute Chance, hier noch um einiges weiterzukommen. Schafft Thiem zum dritten Mal in seiner Karriere das Erreichen der zweiten Woche bzw. sein zweites US-Open-Achtelfinale dann misst er sich entweder mit Juan Martin Del Potro oder mit David Ferrer.
Bei Thiem liegt der Fokus aber neben seinem Doppel-Einsatz mit Tristan-Samuel Weissborn am Freitag freilich ganz auf seinem nächsten Gegner. Der 25-jährige Spanier liegt im ATP-Ranking aktuell auf Platz 39. Carreno Busta hat nach den beiden Finalteilnahmen auf Sand in Estoril und Sao Paulo zuletzt bei der Generalprobe für die US Open in Winston-Salem seinen ersten ATP-Titel geholt.
"Der wird auf jeden Fall mit Selbstvertrauen vollgepumpt sein", glaubt Thiem. Kein Nachteil muss es sein, dass Carreno Busta am Donnerstag gegen Janko Tipsarevic (SRB) erst nach 0:2-Satzrückstand mit 3:6,4:6,6:1,6:4,6:4 und nach 3:25 Stunden weiterkam.
"Er spielt ziemlich solide"
"Natürlich hoffe ich, dass er körperlich vielleicht ein bisschen müde ist, weil es waren doch zuletzt viele Matches", so Thiem. Er kennt den Spanier von vier Duellen, führt im Head-to-Head mit 3:1. Zuletzt besiegte er Carreno Busta in diesem Jahr in Buenos Aires mit 6:0,3:6,6:3. Doch sämtliche bisherige Partien waren auf Sand.
"Er spielt alle Schläge ziemlich solide. Er hat eine sehr gute und gerade Rückhand. Mit dem muss man arbeiten ohne Ende, bis dann hoffentlich er der Erste ist, der Fehler macht und zum Einbrechen beginnt", prophezeit Thiem ein hartes Stück Arbeit für seinen 23. Geburtstag.
Schon im Vorjahr hatte er seinen Geburtstag auf dem Platz verbracht. Ob er sich denn vorstellen könne, in den nächsten zehn Jahren seinen Ehrentag immer bei den US Open auf dem Platz zu verbringen?
Thiem hat noch viel vor
"Ich habe die ersten 15 Geburtstage immer in der Schule verbracht, das war eh alles andere als gut", erinnerte sich Thiem lachend. "Also ich bevorzuge, dass ich sie in New York verbringe." Immer im Bewerb, versteht sich: "Das würde ich sofort unterschreiben, wenn nicht, kann ich mal richtig feiern", scherzte Thiem und lachte.
Fix ist jedenfalls, dass Thiem weiter gute Karten in Richtung "Masters", also ATP World Tour Finals der besten acht Spieler in London, hat. Als aktuell Fünfter im Race sind ihm allerdings Rafael Nadal, Stan Wawrinka und Gael Monfils auf den Fersen. Mit einem Durchmarsch bei den US Open könnte ihm auch Marin Cilic (aktuell Race-10.) gefährlich werden.
Thiem macht sich darüber keine Gedanken. Er hat in New York noch viel vor: "Ich fühle mich spielerisch und körperlich sehr gut", sagte er. Nach der Verletzungspause findet er immer besser zu seiner Form.