Tour de France

Tour-Debüt für Rohregger, Eibegger

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Ö-Newcomer wollen bei den Bergetappen auf sich aufmerksam machen.

Während Bernhard Eisel seiner bereits siebenten Tour de France entspannt entgegenblickt, haben Thomas Rohregger und Markus Eibegger ihr Debüt beim bedeutendsten Radrennen der Welt vor sich. Die beiden Neulinge wollen bei der am Samstag in Rotterdam beginnenden 97. Auflage auf einzelnen Etappen ihr Heil in der Flucht suchen, im Spitzenfeld der Gesamtwertung werden sie nach drei Wochen wohl nicht zu finden sein.

Rohregger ausgerastet
Die Tour ist für Rohregger und Eibegger die bereits zweite dreiwöchige Rundfahrt in diesem Jahr. Den Giro d'Italia im Mai musste Rohregger allerdings wegen einer Erkrankung abbrechen. "Im Nachhinein ist das vielleicht gar nicht schlecht, ich bin besser ausgerastet", meinte der Österreich-Rundfahrtsieger von 2008. Im Tour-Vorfeld musste der Tiroler dann aber mit dem folgenschweren Sturz auf der Schlussetappe des Criterium Dauphine einen Rückschlag einstecken. "Mittlerweile geht es aber schon wieder besser, vor allem beim Schlafen habe ich noch Schmerzen", sagte Rohregger über den mittlerweile beinahe ausgeheilten Rippenbruch.

Formkurve stimmt
Trotz der Verletzung konnte der 27-jährige Bergspezialist seine Vorbereitung mit einem zweiwöchigen Höhentrainingslager in Tirol aber wie geplant durchziehen und fährt positiv gestimmt zur Tour. "Die Form passt. Vorfreude und Respekt halten sich die Waage. Ich bin stolz, dabei zu sein. Mein oberstes Ziel ist es natürlich, das Ziel in Paris zu erreichen", bekräftigte der Kramsacher, der nach der Nichtnominierung von Peter Wrolich der einzige Österreicher im Dress des deutschen Milram-Rennstalles ist.

Top 10 wohl außer Reichweite
Rohregger gibt sich aufgrund der Übermacht der Konkurrenz keinen Illusionen hin. "Die Top Ten im Gesamtklassement sind für mich nicht realistisch. Ich lege das Rennen auf Etappenjagd an. Ich will eine aggressive und attraktive Tour fahren", betonte der Tiroler, der aufgrund des Ausstieges von Teamsponsor Milram mit Jahresende neue potenzielle Arbeitgeber auf sich aufmerksam machen will. Seine erste dreiwöchige Rundfahrt, den Giro 2009, hatte er auf Platz 29 beendet.

Auch Eibegger will Teilerfolge
Im Gegensatz zu Rohregger hat Ex-Staatsmeister Eibegger die gesamte Italien-Rundfahrt in den Beinen. Der 25-jährige Steirer, der sein erstes Auslandsprofijahr beim spanischen ProTour-Rennstall Footon-Servetto absolviert, wird ebenfalls versuchen, sich in Fluchtgruppen zu positionieren und wie in Italien Teilerfolge einzufahren. Dort zeigte er auf einzelnen Etappen (1 x 10., 1 x 14) stark auf und wurde schließlich, nachdem er sich lange in den Top 20 der Gesamtwertung gehalten hatte, 48.

Eisel soll Cavendish helfen
Wollen seine zwei Landsleute den Stars um Alberto Contador in den Bergen möglichst lange auf den Fersen bleiben, gilt es für Eisel vorrangig wieder Teamarbeit zu verrichten. Der 29-jährige Steirer soll im erfolgsverwöhnten Columbia-Tross Topsprinter Cavendish wieder zu Erfolgen verhelfen. "Meine Rennen sind die Klassiker im Frühjahr, da wird für mich gefahren, bei der Tour muss ich für die anderen arbeiten", meinte Eisel.

Der diesjährige Sieger des Klassikers Gent-Wevelgem rechnet mit fünf bis sechs Sprintankünften bei denen er für Cavendish, der im Vorjahr sechsmal triumphierte, die Anfahrerrolle übernehmen soll. Seine Aufgabe besteht außerdem darin, Cavendish über die Alpen und Pyrenäen zu ziehen. Sein persönliches Tour-Topergebnis hat Eisel 2005 in Karlsruhe mit einem dritten Platz geschafft.

Tour-Routinier
Mit sieben Teilnahmen ist Eisel übrigens hinter Georg Toschnig (8) diesbezüglich Österreichs Nummer 2. Er erreichte bei allen seinen bisherigen Antritten das Ziel in Paris. "Die Tour ist immer etwas Besonderes, ein Jahr ohne Tour de France ist ein verlorenes Jahr", stellte Eisel klar. Seinen zwei Landsleuten traut er im Gesamtklassement einen Platz in den Top 30 zu. "Eibegger ist einen starken Giro gefahren, er hat Talent für dreiwöchige Rundfahrten", bekräftigte der Tour-Veteran.

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