Millionen-Regen

Traum-Jahr: So viel hat Thiem gecasht

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Österreichs Nummer eins wurde für sein Traum-Jahr fürstlich entlohnt.

Die großartige Saison von Dominic Thiem ist zu Ende. Viel hat am Donnerstag nicht gefehlt, und er hätte sie noch um zwei Tage verlängert. Der Weltranglisten-Vierte Milos Raonic hatte im letzten Match der Gruppe "Ivan Lendl" bei den ATP-Finals in London im ersten Satz große Mühe mit dem jüngsten Teilnehmer am Saison-Showdown der Besten. Das Halbfinale war zu diesem Zeitpunkt in Griffweite.

+++ Schade! Thiem verpasst das Halbfinale +++

Nach der ersten Enttäuschung nach dem 6:7(5),3:6 gegen den Wimbledon-Finalisten aus Kanada war Masters-Debütant Thiem aber zufrieden. "Ich bin sehr glücklich, dass ich überhaupt in die Situation gekommen bin, am letzten Spieltag noch alle Chancen aufs Semifinale zu haben", sagte der French-Open-Halbfinalist und vierfache Saison-Turniersieger.

Seine drei Auftritte mit dem Satzgewinn gegen Novak Djokovic, dem Sieg über Gael Monfils und einer guten Leistung gegen Raonic haben jedenfalls bewiesen, dass er den Platz im Kreis der Besten verdient hat. "Das erste Halbjahr bis Wimbledon ist ja wie im Traum gelaufen. So gut wie keine unnötigen Niederlagen und sehr viele gute Siege gegen absolute Topspieler", erinnerte sich Thiem.

Preisgeld-Schallmauer durchbrochen

Für die Zukunft hat der Niederösterreich große Ziele: "Natürlich hat dieses Jahr auch sehr hungrig gemacht auf mehr." Finanziell stieß Thiem in neuen Sphären empor. Vor Abzug der Steuern hat der 23-Jährige 358.000 Dollar allein durch Teilnahme und den Match-Sieg bei den Finals verdient. Was ihm jedoch nicht klar war: Die ATP verteilt aus dem Bonus-Pool je nach Ranking zusätzliches Geld. In Thiems Fall sind das 272.000 Dollar.

"Das habe ich, ehrlich gesagt, nicht gewusst, dass ich einen Bonus bekomme", sagte Thiem darauf angesprochen. Der Pool wird aus den Masters-1000-Turnieren und den ATP-Finals gebildet. Je höher man im Ranking steht, umso mehr "Weihnachtsgeld" kommt zur Ausschüttung. Die Nummer eins der Welt, die bei allen 1000er-Turnieren gespielt hat, darf sich sogar über einen Bonus in Höhe von 3 Millionen Dollar (!) freuen. Der Zweite erhält die Hälfte.

Thiem
© Getty

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Thiem hat in seinem bisher lukrativsten Jahr damit brutto 3.047.118 Dollar (2,84 Mio. Euro) verdient, auch beim Karriere-Preisgeld hat er eine "Schallmauer" durchbrochen: Mit Saison-Ende hält Thiem nun bei 5.161.869 US-Dollar (4,82 Mio. Euro).

Thiem wird langsam zur Marke

Im Vergleich dazu, ohne Berücksichtigung von Inflations-sowie Kurs-Schwankungen: French-Open-Sieger Thomas Muster hat in seiner ganzen Karriere, in der er 44 Titel gewonnen hat, 12,267 Mio. Dollar an Preisgeld verdient. Jürgen Melzer steht knapp vor der 10-Millionen-Dollar-Grenze. Natürlich, und das betont auch Thiems Coach Günter Bresnik zu Recht unermüdlich, dürfe man die Steuern und die hohen Ausgaben der Spieler für Reisekosten für sich selbst, Trainer und Physio sowie die Gehälter für den Betreuerstab nicht vergessen.

Aber Thiem verdiene gutes Geld. "Das Risiko und die Investitionen von ihm und seiner Familie waren nicht unbeträchtlich. Wenn einer viel riskiert, darf er auch viel gewinnen", sagte Bresnik. Hinzu kommen bei Thiem neue Werbeverträge mit Rolex und Saturn, ein längerer Vertrag mit dem Autohersteller Kia sowie Trikot-Sponsoren und Prämien von Ausrüstern.

Ein Versprechen aus Wien macht Thiem übrigens wahr: Der Sieger des lukrativen "Tiebreak Tens"-Turniers in der Stadthalle, für das er einen zusätzlichen 250.000-Dollar-Scheck abseits der ATP-Wertungen gewonnen hat, wird einen Teil spenden.

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