Sieg mit 21 Jahren

US-Jungstar Spieth gewinnt Masters

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Der Österreicher Bernd Wiesberger belegt Rang 22 und wird bester Rookie.

US-Jungstar Jordan Spieth hat mit einem Start-Ziel-Sieg beim 79. Golf-Masters in Augusta seinen ersten Major-Titel perfekt gemacht und ist nun die Nummer zwei der Golfwelt. Der 21-jährige Texaner gewann am Sonntag vier Schläge vor Phil Mickelson (USA) und Justin Rose (GBR) als zweitjüngster Spieler das erste Major des Jahres. Mit 270 Schlägen egalisierte er zudem den Turnierrekord von Tiger Woods.

Der mit vier Schlägen Vorsprung in die Schlussrunde gegangene Spieth behielt trotz seiner Jugend auf den letzten 18 Löchern die Nerven. Auf weniger als drei Schläge ließ er seine beiden Hauptverfolger im Augusta National GC nie herankommen.

Selbst ein Bogey auf dem Schlussloch konnte sich Spieth leisten. Zwar verpasste er damit den alleinigen Turnierrekord, mit seiner abschließenden 70er-Runde holte er sich aber ungefährdet den Siegerscheck über 1,8 Mio. Dollar und ein lebenslanges Spielrecht in Augusta. Zuvor hatte er Runden von 64, 66 und 70 Schlägen gespielt.

"Das ist die unglaublichste Woche meines Lebens. Jetzt ist dieser Traum wahr geworden, das ist der größte Sieg meines Lebens", sagte Spieth, der als heißester Spieler auf der Tour gilt.

2013 hatte Spieth mit 19 als jüngster Spieler seit 82 Jahren ein PGA-Turnier gewonnen. Im Vorjahr wurde gleich beim Masters-Debüt Zweiter und war dabei lange auf dem Weg, jüngster Champion aller Zeiten zu werden. Vergangenen November gewann er die Australien Open mit Rekordvorsprung und diesen März avancierte er in Palm Harbor (Florida) zum erst vierten Spieler nach Woods, Sergio Garcia (ESP) und Robert Gamez (USA), der vor seinem 22. Geburtstag zwei Siege auf der US-PGA-Tour gefeiert hat.

Jetzt ist er erstmals Major-Sieger und auch die neue Nummer zwei der Welt hinter Rory McIlroy. "Von einem Masters-Sieg habe ich schon als Kind geträumt. Aber jetzt bin ich komplett unvorbereitet, dieses Turnier ist so speziell", sagte er bei seiner Dankesrede vor dem Clubhaus, nachdem ihm Titelverteidiger Bubba Watson in das berühmte Green Jacket geholfen hatte.

Watson hatte zuvor seine Schlussrunde mit dem Österreicher Bernd Wiesberger gespielt. Während der Österreicher gleich beim Debüt in Augusta als 22. bester Rookie wurde und rund 92.000 Dollar Preisgeld kassierte, musste sich Watson mit Platz 38 zufriedengeben. Wiesberger verbesserte sich zudem im offiziellen World-Ranking um zwei Plätze und ist nun wieder 40.

Spieth ist der erst fünfte Spieler, dem beim Masters in Augusta einen Start-Ziel-Sieg gelungen ist. Alle anderen sind schon in der Hall of Fame.

"Ich habe ganz wenig geschlafen", gestand der junge Mann, der über die hohe Stirn eines deutlich älteren Herren verfügt und auch so spricht. "Ich bin aber erst 21 und habe noch viel vor", sagte er lachend. "Ich möchte wie Bubba zweifacher Masters-Sieger und irgendwann die Nummer eins der Welt sein", hat sich Spieth vorgenommen.

Mit 18 Schlägen unter dem Platzstandard stellte Spieth den Masters-Rekord seines Landsmannes Tiger Woods aus dem Jahr 1997 ein. Woods war bei seinem ersten Triumph in Augusta fünf Monate und zwei Tage jünger gewesen als Spieth.

Der von Ski-Olympiasiegerin Lindsey Vonn begleitete Woods, der nach über zwei Monaten selbst auferlegter Pause zurückgekehrt war, beendete das Turnier als 17. und hatte am Schlusstag eine brenzlige Situation. Am neunten Loch traf der 14-fache Major-Sieger bei einem Schlag einen Ast und verletzte sich dabei an der Hand. "Der Knochen ist irgendwie rausgesprungen, ich habe ihn wieder zurückgedrückt", erzählte Woods später.

Der nordirische Weltranglisten-Erste McIlroy, der in Augusta seinen Karriere-Grand-Slam angepeilt hatte, wurde zu spät munter. Nach einer abschließenden 66er-Runde belegte er mit sechs Schlägen Rückstand Platz vier.

An der abschließenden Siegerehrung nahmen traditionell auch die rund 80 Präsidenten der eingeladenen Golfverbände teil. ÖGV-Präsident Peter Enzinger wurde dabei als zweiter Verbandschef nach jenem aus Argentinien aufgerufen.

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