Nach ihrem souveränen Einzug ins Speerwurf-Finale träumt Victoria Hudson von der Sensation.
Gleich beim ersten Vorkampf-Versuch in der Leichtathletik-Arena von Budapest schleuderte Hudson den Speer 62,96 m weit und blieb damit über einen Meter über der geforderten Qualifikationsweite. Dann brüllte die 27-Jährige ihre Freude hinaus: "Saugeil! Jetzt bin ich die, die vorn am Platz schreit und nicht die anderen, die alle verunsichern." Tatsächlich blieb Vicky beim "bisher wichtigsten Wurf" ihrer Karriere nur 1,72 m unter ihrem ÖLV-Rekord (64,68 m). Ein Schlüssel für die souveräne Leistung war die von Coach Gregor Högler vorgegebene Taktik: Der hatte ihr in den vergangenen Wochen verboten den Speer in die Hand zu nehmen - das sollte Spannung zeugen, und das ging voll auf.
Im Finale am Freitag (ab 20.20 Uhr/ORF+ live) will sich unsere derzeit beste Leichtathletin weiter steigern - und im Idealfall um eine Sensations-Medaille mitkämpfen. Wer bei der Zeitlupen-Wiederholung genau hinschaut wird bemerken, dass Hudson mit einer speziellen Technik wirft: Sie hält den Speer vor dem Abschleudern zwischen Zeige- und Mittelfinger ("Zangengriff"). Das gibt dem Wurfgerät einen speziellen Drall, was sich in Flugbahn und Weite auswirkt.