Superstar in Akron mit 30 Schlägen Rückstand, Mickelson nutzt Chance nicht.
Tiger Woods bleibt auch nach der schlechtesten Turnierbilanz seiner 14-jährigen Profi-Karriere vorerst die Nummer eins der Golf-Weltrangliste. Der US-Superstar benötigte im WGC-Einladungsturnier in Akron/Ohio 298 Schläge für die vier Runden auf dem Par-70-Platz und belegte mit unfassbaren 30 Schlägen Rückstand auf Sieger Hunter Mahan als 78. von 80 Teilnehmern nur den drittletzten Platz. Phil Mickelson, dem Platz vier für die Übernahme der Nummer eins genügt hätte, wurde nur 45.
Sportlicher Tiefpunkt
Wenige Tage vor dem am Donnerstag
beginnenden vierten Major des Jahres in Whistling Straits/Wisconsin hat
Woods damit sportlich den absoluten Tiefpunkt erreicht. Ausgerechnet im
Turnier, das er bereits siebenmal gewonnen hat, stellte der Vorjahressieger
gleich mehrere Negativ-Rekorde auf.
Schlechtestes Turnier seiner Karriere
Seine 77er-Schlussrunde,
seine Gesamtschlagzahl und seine Platzierung waren die schlechtesten
Ergebnisse seiner Laufbahn. Erstmals seit 2003 spielte er in einem Turnier
alle vier Runden über Par. Prompt stellte Woods selbst seinen Einsatz für
den Ryder Cup Anfang Oktober, für den sich Sieger Mahan qualifizierte,
infrage. "In dieser Form helfe ich dem Team nicht weiter", erklärte Woods,
"18 Schläge über Par machen natürlich keinen Spaß. Das einzig Gute war, dass
ich die ganze Woche geduldig geblieben bin. Aber das genügt natürlich nicht."
Woods bleibt Nr. 1
Wenigstens bleibt ihm vorerst die Nummer eins.
Mit dem Engländer Lee Westwood war ein Konkurrent schon nach zwei Tagen
verletzt ausgeschieden, sein amerikanischer Dauerrivale Phil Mickelson, der
die letzten Runde am Sonntag als Zehnter begann, hätte bereits bei einem
vierten Platz Woods abgelöst. Doch nach gleich 78 Schlägen für die letzten
18 Löcher reichte es für ihn mit 283 Schlägen insgesamt nur zum geteilten
46. Platz. "Wenn ich in der Ergebnisliste immer vor Tiger bin, werde ich ihn
irgendwann überholen", meinte Linkshänder Mickelson lapidar.