Der Liechtenwörther schaffte es auch heuer nicht ins Halbfinale.
Es war alles angerichtet für den ersten Einzug eines Österreichers ins Wien-Halbfinale seit acht Jahren. Doch Dominic Thiem hat am Nationalfeiertag vor ausverkaufter Stadthalle nicht seinen besten Tag erwischt, allerdings einen sehr starken Kei Nishikori als Gegner gehabt. Nach nur 68 Minuten musste sich der erstmals beim Erste Bank Open topgesetzte Thiem glatt mit 3:6,1:6 geschlagen geben.
Thiems Traum vom ersten Heim-Turniersieg ist damit vorerst geplatzt. Auch sein erstes Wien-Halbfinale überhaupt bzw. das erste eines Lokalmatadors seit Jürgen Melzer (2010) wurde nicht Realität.
Aufholjagd blieb unbelohnt
Der French-Open-Finalist wurde vom Japaner auf dem falschen Fuß erwischt und geriet innerhalb von nur 20 Minuten mit 0:5 in Rückstand. Obwohl sich der Lichtenwörther, angespornt von 9.200 Fans auf seiner Seite, auf 3:5 herankämpfte und bei 0:40, Aufschlag Nishikori, drei Breakbälle zum 4:5 hatte, blieb die Aufholjagd unbelohnt.
"Ich wäre fast zurückgekommen im ersten Satz, was das Match vielleicht ein bisserl geändert hätte. Aber nichtsdestotrotz, er war eigentlich über das ganze Match hinweg der bessere Spieler und das muss ich heute akzeptieren", meinte Thiem in einer ersten Reaktion im ORF. Seine eigene Leistung sei nicht gut genug gewesen. "Natürlich habe ich mir heute einen schlechten Tag ausgesucht, um so schlecht zu spielen. Vor allem gegen Nishikori, der gut gespielt hat heute. Deswegen war es dann im Endeffekt so glatt."
Der Faktor Publikum habe auch aufgrund des eindeutigen Spielverlaufs keine Rolle gespielt. "Es war unglaublich, dass die Halle voll war, aber ich muss sagen, dass der Gegner zu stark war." Er habe natürlich seine beste Leistung zeigen wollen. "Aber das geht halt nicht immer."
Thiem: "Nishikori war einfach zu gut für mich"
Thiems kurze Wien-Bilanz: "Ich habe zwei gute Leute geschlagen, Nishikori war einfach zu gut für mich heute. Jetzt muss ich hoffen, dass es sich für London trotzdem noch ausgeht. In Paris-Bercy steht noch viel auf dem Spiel und ich muss schauen, dass ich dort ein gutes Turnier abliefere."
Denn auch im Kampf um sein fixes Ticket für die ATP World Tour Finals in London hat Thiem einen Rückschlag erlitten, auch wenn er weiter gute Karten für seine dritte Teilnahme en suite hat. Nishikori überholt mit dem Sieg nun den bereits ausgeschiedenen ersten Verfolger Thiems im Race, John Isner (USA).
Nishikori gegen Kukuschkin
Nishikori trifft im Halbfinale auf den kasachischen Qualifikanten Michail Kukuschkin, der zuvor Marton Fucsovics (HUN) in 3:19 Stunden 4:6,7:6(2),7:6(4) niedergerungen hatte. Nicht nur deshalb ist Nishikori am Samstag Favorit auf sein erstes Wien-Finale, was ihn näher an Thiem heranbringen würde. Thiem bleibt aber unabhängig vom Ausgang des Erste Bank Open im Race auf Platz 8. Zudem liegt vor ihm u.a. auch Juan Martin Del Potro, dessen Saison nach einem Kniescheibenbruch zu Ende ist.