US Open, 1. Runde

Mega-Krimi: Federer zittert sich weiter

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Schweizer hatte gegen Youngster viel Mühe. Nadal agierte souveräner.

Alles andere als ein Spaziergang ist am späten Dienstagabend Ortszeit der erste Auftritt von Turnierfavorit Roger Federer bei den US Open gewesen. Der diesjährige Australian-Open- und Wimbledonsieger hatte mit dem 19-jährigen US-Jungstar Frances Tiafoe große Probleme und setzte sich nach 2:37 Stunden erst in fünf Sets mit 4:6,6:2,6:1,1:6,6:4 durch.

Am zweiten Tag des mit 50,4 Mio. Dollar dotierten letzten Grand-Slam-Turniers des Jahres in New York hatte der große Regen eingesetzt. Nur neun Matches, die meisten davon unter geschlossenem Dach des Arthur Ashe Stadiums, konnten vollendet werden. Die beiden Superstars Roger Federer und Rafael nahmen jeweils ihre erste Hürden und damit auch Kurs auf ihr erstes Duell in New York überhaupt, zu dem es aber erst im Halbfinale kommen kann.

Federer musste in der Night Session sogar über die volle Distanz gehen, vermied aber ein Erstrunden-Aus. "Es war ein gutes Match. Ich denke, wir haben es beide genossen. Ich bin sehr glücklich mit dem Match. Darum bin ich auch nach New York gekommen, um diese Emotionen zu erleben", meinte Federer, der erstmals unter dem neuen Dach spielte, da er ja im Vorjahr verletzt ausgefallen war.

Nummer eins lässt nichts anbrennen

"Ich hatte einen etwas langsamen Start und Frances hat gut gefightet, er wird eine große Zukunft haben", sagte Federer, der im Vorfeld des Turniers ja Rückenprobleme beklagt hatte. Er fühle sich "extrem gut", vor allem im Vergleich zum Vorjahr, zudem habe er ja fünf Sätze spielen können.

Rafael Nadal hatte gegen den Serben Dusan Lajovic im ersten Satz Probleme gehabt, war mit 2:4 zurückgelegen, rettete sich aber ins Tiebreak und gewann letztlich sicher 7:6(6),6:2,6:2. In der vielleicht größten Rivalität dieses Sports Federer-Nadal gab es bisher 37 Begegnungen, aber kurioserweise noch nie auf der größten Tennis-Bühne der Welt.

Für Nadal war einmal der Auftaktsieg das Wichtigste. Zuletzt hatte er sich im Achtelfinale von Montreal dem 18-jährigen Denis Shapovalov beugen müssen, dann im Cincinnati-Viertelfinale Nick Kyrgios. "Es ist normal, dass man zu Beginn ein paar Nerven zeigt und ein bisschen angespannt ist, darum ist es wichtig, zu gewinnen", erklärte Nadal.

Investitionen haben sich gelohnt

Der Regen am Dienstag hat zudem gezeigt, dass sich die Rieseninvestitionen in der Anlage im New Yorker Stadtteil Queens lohnen. Das Arthur Ashe Stadium ist das größte Tennis-Stadion der Welt und in diesem Jahr 20 Jahre alt. Es verfügt seit einem Jahr über ein verschließbares Dach und das war zumindest für viele Fans vor Ort sowie die TV-Zuseher Gold wert. 2018 wird es ein zweites Stadion mit Dach geben. Das Louis Armstrong Stadium wurde ja im Vorjahr abgerissen und wird aktuell neu gebaut, für die diesjährige Auflage zauberte der US-Verband ein 8.500 Zuschauer fassendes Provisorium aus dem Hut.

Wenn das zweitgrößte Stadion fertig ist, ist die imposanteste Tennis-Anlage der Welt endgültig für die Zukunft gerüstet. Es wird 15.000 Fans fassen. Im "USTA Billie Jean King National Tennis Center" - wie die Anlage im Corona Park von Queens offiziell heißt - sind dann insgesamt 550 Mio. US-Dollar (!) investiert worden.

Und die Rekordbesucherzahlen werden sich von aktuell über 700.000 in den zwei Wochen auf über 800.000 steigern. Die größte jährliche wiederkehrende Sportveranstaltung der Welt sind die US Open schon jetzt.

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