French-Open-Finalist verliert in Runde 1 gegen Amerikaner Sam Querrey.
Dominic Thiems Wimbledon-Abenteuer endet bereits in Runde 1. So wie viele andere Top-Spieler (u.a. Zverev und Tsitsipas) scheiterte Thiem bereits zum Auftakt. Thiem schied wie im Vorjahr beim traditionellen Grand-Slam-Rasen-Turnier in Runde eins aus. Hatte er 2018 aufgegeben, unterlag er diesmal als Nummer 5 dem US-Amerikaner Sam Querrey in 2:28 Stunden 7:6(4),6:7(1),3:6,0:6. Damit bleibt das Achtelfinale 2017 Thiems bestes Wimbledon-Ergebnis. Sein nächster Einsatz ist in der Woche ab 22. Juli auf Sand in Hamburg.
Es ist Thiems insgesamt drittes Auftakt-Out in Wimbledon bei sechs Antritten. Das Ausscheiden kam durchaus kurios zustande. Thiem gewann den ersten Satz zwar erst im Tie-Break, das lag aber daran dasss er seine Break-Chancen nicht nutzen konnte. Im zweiten Satz vergab Thiem zwei Satzbälle und musste diesen am Ende abgeben. Im dritten Satz kassierte er ein unglückliches Break, danach ging nichts mehr. Im vierten Satz ließ sich der French-Open-Finalist mit 6:0 vom Platz schießen. Der Einbruch war von außen unerklärlich.
Thiem war gegen den gefährlichen Querrey auf einem guten Weg, zwei vergebene Satzbälle im zweiten Durchgang und vor allem das Break gegen sich zum 3:5 im dritten Satz brachten aber die Wende. Danach machte der Weltranglistenvierte gegen einen weiter konzentriert spielenden Gegner kein Game mehr. Auch wirkte Thiem da nicht mehr besonders motiviert, wenn nicht sogar lustlos. Einziges Positivum ist, dass er im Vergleich zu 2018 keine Punkte einbüßt.
Der erste Satz des 2:28-Stunden-Matches verlief für Thiem nach Plan. Er konnte zwar einen Breakball bei 1:1 und deren zwei bei 3:3 nicht nutzen, doch schon alleine die Erarbeitung dieser Chancen war positiv. Er returnierte recht gut, bewegte Querrey, und dieser rettete sich mehrmals nur durch seinen Aufschlag vor einem Break-Rückstand. Aber auch die Serviceleistung Thiems war lange sehr gut, Querrey kam mehr als zweieinhalb Sätze zu keiner einzigen Breakchance.
Totaler Einbruch nach Satz 3
Einen kleinen Fehler des Weltranglisten-79. im ersten Tiebreak nutzte Thiem für das Mini-Break zum 5:3 und ließ einen starken Aufschlag folgen. Ein Out-Ball Querreys bedeutete die Satzführung, ehe der zweite Durchgang lange ähnlich verlief. Bei 5:4 fand Thiem nach schwächerer Serviceleistung Querreys zwei Satzbälle vor, wobei bei der zweiten Chance auf ein 2:0 in Sätzen ein Rahmenball des 1,98-m-Manns für ihn glücklich vor Thiems Grundlinie fiel.
Im zwei Games später folgenden Tiebreak hatte Thiem den Fokus verloren. Ein schnelles Minibreak gegen sich machte er zwar gleich wett, danach aber keinen Punkt mehr. Davon schien sich der zweifache French-Open-Finalist insofern zu erfangen, als es erneut ohne Break bis zum 4:3 für Querrey ging. Im siebenten Game des dritten Satzes ließ Thiem seinen sechsten und letzten Breakball per Return aus. Gleich darauf glückte Querrey das entscheidende 5:3.
"Ich hatte einen Breakpunkt, und er hat die Rückhand out geschlagen", sah auch Querrey darin den entscheidenden Ball. "Er hatte eine Reihe von Breakbällen, ich bis dahin nur den einen. Den habe ich genutzt, das ist der Unterschied." Weil Thiem Ranking-Vierter sei, sei der Druck auf dessen Seite gewesen. "Rasen ist nicht sein bester Untergrund, aber er ist trotzdem ein sehr guter Spieler. Mir hat das Eastbourne-Finale eine Menge Selbstvertrauen gegeben", betonte Querrey.
Hatten die Sätze eins und zwei je rund 50 Minuten gedauert, waren die beiden weiteren gemeinsam genauso schnell herum. Thiems gute Serviceleistung verdeutlichen 15 Asse (Querrey 21), er brachte mehr erste Aufschläge ins Feld. Auch am Netz und beim Return war kein großer Unterschied - jedoch bei der Breakballstatistik: Thiem verwertete 0 von 6, Querrey 4 von 4.