Doping-Sünder Johannes Dürr erklärt, wieso er zu EPO gegriffen hat.
Der Niederösterreicher hat sich in seiner Südtiroler Wahlheimat Antholz zurückgezogen. In der Sportwoche sprach er...
… über den Zeitpunkt, wann er das erste Mal gedopt hat: „Das war Ende Mai 2013. Ich war mit meinem Leben damals überfordert … Dann kam dieses Angebot von einem Typen aus Ex-Jugoslawien. Er hat mir den Einnahmeplan dazugegeben, ich habe mich zusätzlich in Büchern informiert, um nur ja auf der sicheren Seite zu sein.“
… über die positive Dopingprobe: „Sie hat mich aus heiterem Himmel getroffen. Ich habe Dopingkontrollen bestanden, wo ich vorher die doppelte Dosis genommen hatte. Für Olympia habe ich nochmals nach unten geschraubt, weil ich wusste, dass ich hundertprozentig kontrolliert werde.“
… über Doping: „EPO war das Einfachste. Ich wollte das Gepantsche, wie etwa Eigenblutdoping, nicht, hätte aber auch keinen Zugang gehabt. Ich habe mich wie ein Junkie gefühlt.“
… über die Hintermänner: „Ich werde alles offenlegen, wie es war. Ich würde dem Sport nichts Gutes tun, würde ich noch einmal zurückkommen.“
… über den ÖSV: „Wenn mich jetzt gewisse Leute öffentlich verdammen, muss ich schon sagen: Wer frei von Schuld ist, werfe den ersten Stein.“
Überlebt Langlauf-Chef Gandler auch "Fall Dürr"?
Seit 2003 ist Markus Gandler
(47) für Biathleten und Langläufer im ÖSV verantwortlich. In seine Ära fiel der Olympia-Skandal von Turin 2006, wo nach der Razzia in den österreichischen Biathlon- und Langlauf-Quartieren Wolfgang Rottmann, Wolfgang Perner, Martin Tauber, Jürgen Pinter, Johannes Eder und Roland Diethart als Dopingfälle gelten.
2007 hatte das ÖOC beschlossen, Gandler nicht mehr für Olympia zu akkreditieren. Nachdem Gras über die Sache gewachsen war, wurde der ehemalige Musterschüler von Skandal-Trainer Walter Mayer rehabilitiert – in Sotschi war er wieder dabei. Er hielt große Stücke auf Dürr – dass der seit Mai 2013 dopte, will er nicht bemerkt haben. Wie lang steht ÖSV-Boss Schröcksnadel noch hinter ihm?