Dan Heatley ist nach seinen drei Treffern jetzt Kanadas WM-Rekordtorschütze. Dennoch wollte kein richtiger Jubel aufkommen.
Die Halle überraschend nicht voll, die Stimmung steigerungsfähig, der Sieg zu niedrig: Eishockey-Weltmeister Kanada hat beim ersten WM-Heimspiel seiner Geschichte noch ordentlich Luft nach oben gelassen. Immerhin kam der Rekordchampion beim 5:1 (1:0,3:1,1:0) über WM-Rückkehrer Slowenien in Halifax am Freitag zum klarsten Auftaktsieg seit 2001. Vor einem Jahr hatte es in Moskau einen mühsamen 3:2-Erfolg über das deutsche Team gegeben.
Kanadas Erzrivale USA setzte sich in der Gruppe B 4:0 (1:0, 1:0, 2:0) gegen Lettland durch. Russland um NHL-Star Alexander Owetschkin ließ derweil in Quebec Italien beim 7:1 (1:0, 5:0, 1:1) keine Chance. Dort hatte Tschechien das Turnier mit 5:2 (2:2,2:0,1:0) über Dänemark eröffnet. Russen und Tschechen treffen am Sonntag in der Gruppe D im ersten Topspiel des Turniers aufeinander.
Triplepack von Heatley
Knapp 8.000 Zuschauer im 10.595 Fans
fassenden Halifax Metro Centre sahen zwar einen kanadischen Sturmlauf, aber
nur Torjäger Dany Heatley nutzte mit drei Toren (21./36./51.) seine Chancen
gut aus. "Wir hätten zehn Stück machen können", sagte Heatley. Mit nunmehr
23 WM-Toren stieg er zum Topscorer der kanadischen WM-Geschichte auf. "Ich
habe immer Spaß bei der WM", erklärte Heatley, der beim Titel 2004 in Prag
Torschützenkönig sowie wertvollster Spieler war.
"Er hat sich sehr verbessert", sagte Kanadas Trainer Ken Hitchcock, "er hatte schon immer einen schnellen Stock, nun hat er auch schnelle Kufen. Er hat zwei Tore auf engem Raum gemacht." Außerdem waren Dan Hamhuis (4.) und Martin St. Louis (31.) erfolgreich. Hitchcock lobte seine Mannschaft, obwohl sie viele Chancen vergab. "Wir haben die Arbeit vor das Können gestellt", erklärte der Coach. Die Fans waren zufrieden, aber nicht euphorisch.
Für Außenseiter Slowenien traf in 5:3-Überzahl NHL-Star Anze Kopitar (33.), in dieser Saison Topscorer der Los Angeles Kings. Torhüter Robert Kristan hielt 60 der 65 Schüsse auf sein Gehäuse. "Ich dachte, es waren 95", scherzte Sloweniens schwedischer Trainer Mats Waltin anschließend.
Russen-Gala
Eine Gala lieferten die Russen ab, die in
sowjetischen Trikots des Jahres 1956 aufliefen - dem Jahr des ersten
Olympiasieges. Alexander Sjomin leitete mit einem spektakulären Solo nach
nur vier Minuten den Erfolg ein und traf auch zum 5:0 (32.). Der beste
NHL-Vorrundentorschütze Owetschkin schoss das 2:0 (24.). Außerdem
erfolgreich waren Alexej Morosow (30.), Alexej Tereschtschenko (31.), Maxim
Suschinsky (37.) und Danis Saripow (56.). Jason Cirone (52.) nutzte einen
Tormannfehler für Italien.
Mühevoller Sieg der Amerikaner
Mühe hatten die US-Amerikaner
zwischenzeitlich gegen Lettland. Dustin Brown (8.) und Pat Kane (29.)
brachten den Favoriten mit Überzahltoren auf Siegkurs. Lee Stempniak vergab
danach einen Penalty gegen Torhüter Edgars Masalskis (33.), ehe Zach Parise
(48.) und Patrick O'Sullivan (52.) alles klar machten.
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Gruppe B in Halifax
Kanada - Slowenien 5:1 (1:0,3:1,1:0)
USA
- Lettland 4:0 (1:0,1:0,2:0)
Tabelle
1. Kanada 1 1 0 5:1 3
2. USA
1 1 0 4:0 3
3. Slowenien 1 0 1 1:5 0
3.
Lettland 1 0 1 0:4 0
Gruppe D in Quebec
Dänemark - Tschechien 2:5 (2:2,0:2,0:1)
Russland
- Italien 7:1 (1:0,5:0,1:1)
Tabelle
1. Russland 1 1 0 7:1 3
2. Tschechien
1 1 0 5:2 3
3. Dänemark 1 0 1 2:5 0
4.
Italien 1 0 1 1:7 0