Wiener kämpft mit 47-jährigen Superstar um Aufstieg.
Gemeinsam mit Superstar Jaromír Jágr in einem Team spielen – für viele Eishockey-Spieler ein großer Traum, für André Lakos geht er derzeit in Erfüllung. Der 2,01-Meter-Riese begann die Saison bei den Graz 99ers, doch aus persönlichen Gründen endete das Gastspiel des Wieners im Dezember. Seit Jänner steht der 39-Jährige beim tschechischen Zweitligisten Kladno unter Vertrag, spielt dort Seite an Seite mit Jágr. „Das ist eine große Ehre für mich, etwas ganz Besonderes. Er ist eine absolute Legende und vermutlich der berühmteste Tscheche“, schwärmt Lakos, der mit seiner Freundin im 30 Minuten entfernten Prag lebt.
"Fast ein Wunder, dass er mit 47 Jahren so spielt"
Jágr brachte es in seiner NHL-Zeit auf 1.941 Spiele (inklusive Play-offs), erzielte 844 Tore und leistete 1.278 Vorlagen – unfassbare Zahlen! Jetzt kämpft er gemeinsam mit Lakos um den Aufstieg. Erst am Freitag schaffte Kladno den Sprung in die „Final-Runde“. Jágr hatte mit zwei Toren und drei Vorlagen im Viertel- und Halbfinale großen Anteil daran. Jetzt geht es gegen Pardubice, Chomutov und Budejovice um zwei Plätze in der höchsten Spielklasse. Lakos staunt: „Es ist fast schon ein Wunder, dass er mit 47 Jahren noch so gut spielen kann. Überall, wo wir hinkommen, sind die Hallen wegen ihm ausverkauft. Er ist ein ganz normaler Typ. Es macht eine Menge Spaß hier. Jetzt wollen wir den Aufstieg schaffen.“ Ob Lakos ebenfalls mit 47 Jahren noch auf dem Eis stehen wird? „Ich mache mir eher Sorgen darüber, dass ich in acht Jahren noch spielen muss. Ich glaube, das wird sich nicht mehr ausgehen“, lacht Lakos.
"Ich schätze die Caps als Favoriten ein"
Gleichzeitig verfolgt er auch die Play-offs in der Erste Bank Eishockeyliga. „Spiele sehe ich fast keine mehr, aber ich schaue mir immer die Ergebnisse an“, erzählt Lakos. Vor allem die der Vienna Capitals. Dort spielt nämlich sein Bruder Phil, der mit den Wiener ab Freitag im Halbfinale auf Salzburg trifft. „Ich drücke ihm natürlich die Daumen. Ich weiß nicht, wie lange er noch spielen wird, deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn er nochmal den Titel holt“, so Lakos. Und weiter: „Die Play-offs haben eigene Gesetze. Trotzdem schätze ich die Caps als Favoriten ein.“
Benjamin Pfeifer