Der Salzburger Felix Gottwald lief vom 19. Rang noch an die zweite Stelle.
Jason Lamy Chappuis steht vor dem erneuten Gewinn der Kristallkugel im Weltcup der Nordischen Kombination. Der Olympiasieger triumphierte am Sonntag erstmals in seinen Heimbewerb in Chaux-Neuve und hat bei nur zwei ausstehenden Bewerben bereits 180 Punkte Vorsprung auf den Norweger Mikko Kokslien. Der Salzburger Felix Gottwald lief bei der WM-Generalprobe vom 19. Rang an die zweite Stelle (+7,2 Sekunden) vor Kokslien (7,4) und dem Tiroler Vortagssieger David Kreiner (8,4).
Lamy Chappuis konnte es sich leisten, auf der Zielgeraden vor den eigenen Fans die Tricolore-Fahne zu schwenken. Am Samstag war er von den Verfolgern eingeholt und "nur" Vierter geworden, 24 Stunden später sprang er mit Bestnote auf dem neuen Bakken rund eine halbe Minute mehr Vorsprung auf seine drei Rivalen heraus und das sollte zum 15. Weltcupsieg reichen. Gottwald und Kokslien führten bald eine zehnköpfige Verfolgergruppe an, vermochten die Lücke aber nicht zu schließen.
Gottwald war mit dem Resultat zufrieden. "1:27 Minuten Rückstand war dann doch zu viel, um Jason noch einzuholen. Ich habe den Sieg heute auf der Schanze verspielt, der Sprung war nicht das Gelbe vom Ei", sagte der dreifache Olympiasieger. "In den letzten 2 Wochen vor der WM ist gutes Fingerspitzengefühl gefragt, um bei den vier Bewerben um die Medaillen perfekt in Form zu sein."
Kreiner hatte am Samstag als insgesamt sechster Österreicher einen Kombinierer-Weltcupbewerb gewonnen. Der 29-jährige durfte nach Höhen (Team-Olympia-Gold und zwei Team-WM-Medaillen) und Tiefen (Kletterunfall mit Wirbelbruch 2001, gesundheitliche Probleme) erstmals über einen Einzelsieg jubeln. "Ich habe lange drauf gewartet", sagte der Athlet des Kitzbüheler SC am Samstag, "heute ist es auf einmal so leicht gegangen."
Im zweiten Bewerb sprang er auf den 6. Platz, wollte erneut den Platz ganz oben auf dem Podest, riskierte aber im Zielsprint zu viel. "Ich habe versucht, den Sprint von vorne zu gewinnen, das ist leider nicht ganz geglückt", erklärte Kreiner, der dennoch viel Selbstvertrauen sammelte. "Ich weiß, dass ich mich in einer sehr guten Verfassung befinde."
Christoph Bieler vermochte seinen 7. Vortagsrang hingegen nicht zu bestätigen und klassierte sich ähnlich wie zuletzt in Seefeld an der 29. Stelle. Der Ex-Team-Olympiasieger hofft noch auf die Nominierung in das sechsköpfige ÖSV-WM-Aufgebot. Bernhard Gruber belegte nach dem 5. Samstag-Rang den 18. Platz.
Die Kombinierer haben nun eine vierwöchige Wettkampfpause bis zur ersten WM-Konkurrenz am 26. Februar in Oslo.