Norweger mit Wirbelbruch, Prellungen und Abschürfungen in Oberstdorf.
Der Norweger Tom Hilde hat sich nur zwei Tage nach seinem schweren Sturz in Oberstdorf erstaunlich gut gelaunt gezeigt. Der 24-Jährige hatte sich beim Tournee-Auftakt am Freitag in Oberstdorf einen Wirbelbruch, Prellungen und Abschürfungen im Gesicht zugezogen. Eine Operation blieb ihm zwar erspart, seine Saison ist aber vorzeitig beendet. Trotzdem war am Neujahrstag in Garmisch-Partenkirchen schon wieder zu Scherzen aufgelegt.
Direkt nach dem Sturz habe es aber gar nicht gut ausgesehen, erzählte Hilde. "Ich habe keine Schmerzen im Rücken und es fühlt sich überraschend gut an. Zu Beginn sah es aber ziemlich finster aus. Ich durfte mich nicht bewegen und es war von einer Operation die Rede. Eine Rückenverletzung ist für einen Topathleten immer hart. In den vergangenen 24 Stunden gab es aber nur noch gute Nachrichten. Ein Wirbelbruch hört sich schlimmer an, als er ist", erklärte Hilde in Garmisch-Partenkirchen.
Der Tournee-Dritte des Vorjahres nahm die Schuld an dem Sturz bei schwierigen Neuschneebedingungen auf seine Kappe. "Das war mein Fehler. Ich fahre seit ich vier Jahre alt bin Ski. Ich muss bei allen Bedingungen landen können", betonte Hilde. Skispringen sei eben ein gefährlicher Sport und Verletzungen gehörten dazu. "Ich fühle mich wie ein Fußballer, der einen Elfmeter verschießt und sich dabei auch noch am Rücken verletzt. Das ist echt blöd gelaufen", scherzte Hilde.
Im Nachhinein betrachtet, sei er ein zu hohes Risiko eingegangen. "Jetzt kann ich sagen, ich habe zu viel riskiert, um die paar Extrameter zu erreichen. Aber in der Luft will man natürlich immer alles geben", so Hilde. Auf die Frage, der ob seiner guten Laune verblüfften Journalisten, ob er noch unter Schmerzmittel stehe, antwortete er mit einem Lachen. "Nein, aber vielleicht ist es eine Kopfverletzung."
Der Schützling des österreichischen Cheftrainers Alexander Stöckl hatte das Krankenhaus in Immenstadt am Samstag wieder verlassen und konnte den Silvesterabend in Garmisch mit seinen Teamkollegen verbringen. Das sei wichtig für Hilde und das gesamte Team gewesen, bemerkte Norwegens Skisprung-Direktor Clas Brede Braathen "Wir sind glücklich und es ist eine Erleichterung, dass er zurück ist. Tom hier beim Team zu haben, ist extrem wichtig für das gesamte Team. Das sagt viel über Toms als Teamplayer aus. Es war aber auch wichtig für ihn selbst", bekräftigte Braathen.
Hilde kehrt am Montag für weitere Untersuchungen nach Norwegen zurück, auch sein Knie ist in Mitleidenschaft gezogen worden. "Die Saison ist vorbei und ich gehe von einer langen Genesungsphase aus. Aber ich hoffe, bald zurückzukommen", sagte der schwer lädierte Bischofshofen-Sieger des Vorjahres, der sich das Neujahrsspringen im TV ansehen wird.