Knalleffekt bei der Salzburg-Bewerbung 2014: Chef Fedor Radmann trat zurück, angeblich auf Druck des deutschen NOK.
Wird Salzburg 2014 Opfer einer großen Intrige? Am Montag trat überraschend der Berchtesgadener Bewerbungschef Fedor Radmann zurück. Offiziell aus gesundheitlichen Gründen. Doch ÖSTERREICH erfuhr: Radmann wurde aus Deutschland von oberster Stelle zurückgepfiffen. ÖOC-General Leo Wallner reagierte sofort und präsentierte Franz Klammer als Radmann-Nachfolger.
Hintergrund
Bundeskanzlerin Angela Merkel einigte sich bei ihrem
Moskau-Besuch mit Kreml-Chef Wladimir Putin, dass Deutschland die russische
Olympia-Bewerbung von Sotchi 2014 unterstützt. Beim Salzburg-Gegner ist Karl
Schranz Botschafter.
Im Gegenzug helfen die Russen der Münchner Bewerbung für die Spiele 2018. Merkel weiß: Falls Salzburg den Zuschlag bekommt, sind die Chancen für München gleich null.
So erklären Olympia-Insider Radmanns Rücktritt, der den ÖOC wie ein Keulenschlag traf. Nur so ist es zu erklären, dass ÖOC-General Leo Wallner vorschnell Franz Klammer als Radmann-Nachfolger präsentierte.
Klammer unsicher
Der Olympiasieger hat nämlich den Salzburgern
noch keine Zusage gegeben. Klammer: "Der Job wurde mir angeboten. Ich
habe mir aber Bedenkzeit erbeten. Ich muss erst ausloten, wie zeitaufwendig
er ist. Ich habe ja auch andere Verträge. Außerdem bin ich gar nicht sicher,
ob ich überhaupt für einen administrativen Job der Richtige bin.“
Klammer, seit dem 18. Oktober schon Olympia-Botschafter für Salzburg, könnte sich eher mit dem Job als "Front-Man im Stil von Franz Beckenbauer bei der Fußball-WM“ anfreunden. "Ich stehe jedenfalls hinter dieser Bewerbung und werde sicher helfen.“
Tiefschlag
Knapp ein halbes Jahr vor der Entscheidung über die
Vergabe der Spiele am 4. Juli in Guatemala ist Radmanns Rücktritt ein
schwerer Rückschlag. Radmann ist nämlich bereits der zweite Chef der
Salzburger Bewerbung, der vorzeitig aufgibt. Denn auch sein Vorgänger Toni
Schutti trat ab – und zwar im März des Vorjahres.