Verhaftet

Maiers Ex-Trainer verhaftet

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Andreas Evers steht jetzt unter Geldwäsche-Verdacht.

Als Andreas Evers gestern Vormittag von den Weltcuprennen in Nordamerika in die Heimat zurückkehrte, erlebte er eine bitterböse Überraschung. Als er aus München kommend in Salzburg sein Auto auftankte, wurde er von der Polizei verhaftet.

Marcus Neher, Sprecher der Salzburger Staatsanwaltschaft, bestätigt gegenüber ÖSTERREICH: „Es besteht der Verdacht der Geldwäsche nach Paragraf 165.“ Der Strafrahmen bei Delikten über 50.000 Euro beträgt bis zu fünf Jahre. Evers, für den die Unschuldsvermutung gilt, wurde stundenlang einvernommen. Erst gegen Abend wurde über eine Untersuchungshaft entschieden.

Die Fakten: ÖSTERREICH-Recherchen ergaben, dass die Behörden seit mittlerweile 13 Monaten gegen Österreichs Startrainer ermitteln. Nach einer Anzeige seiner langjährigen Freundin, die ihn gestern noch mit dem Auto vom Münchner Flughafen abgeholt hat. Die Salzburgerin wurde selbst erst am 10. Oktober 2012 aus der Haft entlassen. Im April 2010 wurde Evers’ Freundin wegen Betrugs zu vier Jahren Gefängnis verurteilt. Sie soll eine angesehene Computerfirma um Millionen geschädigt haben. 30 Monate ihrer Strafe saß sie ab.

Für die Polizei stellt sich jetzt die Frage: Was hat Andreas Evers von der ganzen Sache gewusst? Ist er sogar in den Fall verwickelt? Oder kommt er nur unschuldig zum Handkuss?

Das ist der Star-Coach Andi Evers

  • Die Anfänge. Evers wurde am 13. Jänner 1968 in Flachau geboren. Er war selbst aktiver Skirennläufer und wurde 1986 Vize-Juniorenweltmeister und 1988 heimischer Meister in der Abfahrt.
  • Die Herminator-Ära. Seit den Jugendjahren verbindet Evers eine Freundschaft mit Skisuperstar Hermann Maier. Er kickte mit ihm sogar gemeinsam beim USC Flachau. Auf Druck von Maier wurde Evers 1999 im ÖSV Trainer der Weltcup-Riesentorlauf- und Super-G-Gruppe. Evers wurde als Maiers Privattrainer weltberühmt. Er begleitete ihn bei allen seinen Erfolgen. Und er stand ihm auch nach seinem folgenschweren Motorrad-Unfall 2001 zur Seite. Evers hatte sich selbst einmal schwer bei einem Motorrad-Unfall verletzt.
  • ÖSV-Erfolgscoach. Nach dem Rücktritt von Hermann Maier blieb Evers dem ÖSV treu. Obwohl er Angebote aus der Schweiz, Italien und den USA hatte. Evers war in Folge für die Erfolge von Michael Walchhofer, Klaus Kröll und auch zum Teil von Benni Raich verantwortlich. Seit 2007 war er ÖSV-Speedtrainer.
  • Wechsel in die USA. Im Frühjahr 2012 unterschrieb Evers einen Vertrag beim US-Skiteam. Dort kümmert er sich auch um Bode Miller.

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