Zweter Platz

Matt verpasst Sieg hauchdünn

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Ivica Kostelic holte neben dem Gesamtweltcup auch die Slalom-Kugel.

Giuliano Razzoli hat am Samstag das letzte Einzel-Rennen des alpinen Ski-Weltcups 2010/11 gewonnen. Der amtierende Olympiasieger aus Italien setzte sich im Slalom im Schweizer Nebel in Lenzerheide 0,03 Sekunden vor dem Tiroler Halbzeit-Leader Mario Matt durch. Die letzte zu habende Kristallkugel schnappte sich Saison-Dominator Ivica Kostelic.

Müder Kostelic
Der Kroate beendete den Slalom zwar als 18. und damit ohne Punkt, seine Rivalen Jean-Baptiste Grange (Out im ersten Durchgang) und Andre Myhrer (Sechster) konnten Kostelic aber nicht mehr abfangen. Damit hat Kostelic neben dem Gesamt-Weltcup auch die beiden kleinen Kristallkugeln für Slalom und Super-Kombination erobert.

"Ich habe keine Kraft mehr in meinem Körper", gestand Kostelic, der die Basis für seine tolle Ausbeute im Jänner gelegt hatte. Der 31-Jährige hofft, dass seine Erfolge als Vorbild für andere Sportler aus kleinen Skisport-Nationen dienen. "Eigentlich braucht man Geld und Schnee, wir haben aber beides nicht. Es ist wichtig für den Skisport, dass man mit guter Arbeit auch vorne sein kann, wenn man keine guten Verhältnisse hat", so Kostelic, dessen Schwester Janica 2001, 2003 und 2006 Gesamt-Weltcup-Siegerin war.

Ärger schnell verraucht
Matts Ärger über den hauchdünn verpassten Sieg hielt sich in Grenzen. "Ich hatte in dieser Saison auch schon Hundertstel-Glück, das geht schon in Ordnung", meinte Matt, der aufgrund der schwierigen Verhältnisse von einem "Blindflug" sprach. Matt war zu Beginn der Saison in der Weltrangliste weit abgestürzt, dafür war das Finish nun umso stärker. "Es macht mir wieder sehr viel Spaß. Jetzt heißt es, die Abstimmung in den Kasten einsperren und im Herbst wieder rausholen", sagte Matt.

Matts Slalom-Chefcoach Christian Höflehner beendete mit Samstag seine ÖSV-Trainer-Karriere. Der Steirer wird sich in Zukunft vorrangig seiner Familie widmen, dem Skisport aber mit Tätigkeiten für die Skihauptschule Schladming und den steirischen Landesskiverband erhalten bleiben. Höflehners Nachfolger soll in den kommenden Wochen präsentiert werden.

Jubel bei Razzoli
Razzoli, der sich im September einen Unterarmbruch zugezogen hatte, jubelte über das versöhnliche Finish: "Ich wollte die Saison unbedingt schön beenden." Bei seinem ersten Saisonsieg waren fast 11.000 Fans live dabei, obwohl aufgrund des dichten Nebels kaum etwas zu sehen war. Enttäuschend verlief das Finale hingegen für Weltmeister Grange, der sich nach seinem Out am 30. März in Lyon einer Schulter Operation unterziehen wird.

Der alpine Ski-Winter geht am Sonntag ab 12.00 Uhr in Lenzerheide mit einem Teambewerb zu Ende, es ist Schönwetter angesagt.

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