Biathlon-WM

Norwegen holt im Staffel-Bewerb Gold

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Russland gewinnt Silber, Bronze geht an die Ukraine. Österreich muss sich mit Rang 9 zufrieden geben.

Österreichs Biathlon-Herrenstaffel hat am Freitag bei den Weltmeisterschaften in Chanty-Mansijsk den angepeilten Spitzenplatz klar verpasst. Das Quartett Simon Eder, Dominik Landertinger, Daniel Mesotitsch und Christoph Sumann, bei der WM 2009 und den Olympischen Spielen im Vorjahr noch Silbermedaillengewinner, belegte lediglich Platz neun. Gold ging an Olympiasieger und Titelverteidiger Norwegen, der sich trotz zweier Strafrunden vor Gastgeber Russland (+ 13,4 Sek./0 Strafrunden) und der Ukraine (28,0/0) durchsetzte.

 Österreich hält damit bei den Titelkämpfen in Sibirien mit Bronze vom Sumann im Einzel weiter bei einer Medaille. Am Samstag (14.30 Uhr/live ORF eins) werden die Herren-Bewerbe mit der Massenstart-Konkurrenz abgeschlossen.


Der Staffelbewerb über 4 x 7,5 Kilometer begann bei diesmal erträglichen Temperaturen mit einem fehlerfreien Liegendschießen von Eder zwar verheißungsvoll. Nach dem Stehendanschlag musste der Salzburger aber einmal in die Strafrunde, womit die Medaillenränge früh und auch endgültig außer Reichweite gerieten. Eder musste erstmals in seiner Karriere bei einer Staffel eine Strafrunde laufen. "Das tut mir sehr leid für die drei Jungs. Das war meine erste Strafrunde in einer Staffel, das ist mir noch nie passiert. Ich bin einfach nicht in den Rhythmus gekommen", meinte Eder. Er übergab nur als 16. an Landertinger.

Persönlichen Teilerfolg
Der Tiroler machte dank guter Schießen mit nur einem Nachlader acht Plätze und auch eine halbe Minute auf die Spitze gut. "Das war endlich ein super Rennen von mir", freute sich der zuletzt so arg gebeutelte Massenstartweltmeister über einen persönlichen Teilerfolg. Mesotitsch verlor danach wegen fünf Nachladern aber wieder wertvolle Zeit und schickte Schlussläufer Sumann an elfter Position ins Rennen. Der Steirer hielt sich mit nur einem Fehlschuss schadlos, war aber auf der Schlussrunde am Ende seiner Kräfte und kam schließlich 1:17,9 Minuten hinter Norwegen ins Ziel. "Läuferisch war die Schlussrunde ein Katastrophe. Das Schießen war aber okay", betonte Sumann und verwies auf bereits fünf absolvierte Rennen seit WM-Beginn.

   Der Einzel-Dritte bekräftigte, dass aufgrund des Rennverlaufes viel mehr möglich gewesen wäre. "Es war viel mehr drinnen. Das Rennen ist uns eigentlich entgegengekommen, weil am Schluss alle danebengeschossen haben. Aber das spiegelt unsere Saison wider, wir sind momentan einfach einen Schritt hinten nach", meinte der Routinier. Sumann tritt wie Eder am Samstag im Massenstart an. "Morgen werde ich noch einmal voll angreifen", versprach Sumann.

   ÖSV-Cheftrainer Reinhard Gösweiner musste nach zwei Staffelmedaillen bei Großereignissen diesmal mit einem Platz im Mittelfeld vorlieb nehmen. "Es ist leider so, dass alle vier gut durchkommen müssen, damit man vorne dabei ist. Wenn man einmal hinten ist, muss man riskieren und dann passiert eben der eine oder andere Fehler", erklärte der enttäuschte Chefcoach im APA-Gespräch.

    Auch ÖSV-Biathlonchef Markus Gandler war mit dem Abschneiden, dem schlechtesten bei einer WM seit 2004, natürlich nicht zufrieden. "Das war absolut nicht unser Tag. Das ist nicht unser Standard, dieses Rennen muss man abhaken", meinte der Tiroler. Auch Ex-Weltmeister Deutschland blieb weit hinter den Erwartungen und wurde nach drei Strafrunden von Olympiasieger Michael Greis nur Siebenter.




Seite 2: Der spannende Live-Ticker zum Nachlesen

15:19 Uhr: Die norwegische Biathlon-Staffel holt sich bei der Weltmeisterschaft die Goldmedaille. Russland gewinnt Silber, Bronze geht an die Ukraine. Österreich muss sich mit Rang 9 zufrieden geben.

15:16 Uhr: Russland erobert zuhause Silber, Bronze geht an die Ukraine. Sumann kommt als Neunter ins Ziel.

15:15 Uhr: Jetzt geht der Kampf um Silber und Bronze in die heiße Phase. Norwegen holt Gold.

15:14 Uhr: Schweden liegt auf Platz vier und holt ordentlich auf. Sumann verliert etwas und liegt hinter Deutschland auf Rang 7.

15:14 Uhr: Norwegen führt 15 Sekunden vor Russland und der Ukraine. Österreich kämpft um Platz 6.

15:12 Uhr: Sumann muss nicht in die Strafrunde und geht an Deutschland vorbei.

15:11 Uhr: Norwegen bekommt eine Strafrunde! Aber auch Italien und die Ukraine müssen öfters nachladen. Russland zieht vorbei.

15:10 Uhr: Der Norweger kommt zum letzten Schießen.

15:09 Uhr: Sumann liegt nur mehr knapp hinter den USA, Deutschland und Kanada. Da ist noch einiges möglich.

15:07 Uhr: Der Norweger hat einen Vorsprung von 41 Sekunden auf den Italiener. Die Ukraine liegt weitere acht Sekunden dahinter.

15:05 Uhr: Norwegen führt ganz klar vor Italien und der Ukraine - so schnell kann es gehen. Sumann macht einen Platz gut und liegt auf Rang 10.

15:03 Uhr: Das erste Schießen. Drei Strafrunden für Deutschland! Norwegen kommt ohne weiter, auch Italien bleibt fehlerfrei und erobert Rang 2.

15:02 Uhr: Russland liegt 27,7 Sekunden zurück. Dahinter folgen Italien, Schwden und die Ukraine.

15:00 Uhr: Es spitzt sich ein harter Kampf um Gold zu. Deutschland und Norwegen liegen Kopf an Kopf in Führung.

14:59 Uhr: Mesotitsch übergibt mit fast zwei Minuten Rückstand an Sumann. Wir liegen auf Platz 11.

14:57 Uhr: Deutschland und Norwegen übergeben nahezu Zeitgleich an den Schlussläufer. Russland liegt bereits 29 Sekungen zurück. Dahinter folgen die Ukraine und Italien.

14:55 Uhr: In Kürze folgt der dritte und letzte Wechsel. Für Österreich geht Christoph Sumann ins Rennen.

14:54 Uhr: Deutschland und Norwegen können sich von Russland absetzen. Der Russe liegt schon über 14 Sekunden zurück.

14:52 Uhr: Mesotitsch muss zweimal Nachladen und verliert weiter an Boden. An Rang 11 hat sich jedoch nichts geändert.

14:51 Uhr: Nun ist das Stehend-Schießen an der Reihe. Deutschland, Norwegen und Russland geben sich keine Blöße und müssen keine Strafrunde laufen.

14:50 Uhr: Dahinter folgen die Ukraine, Schweden und Lettland. Kanada liegt vor Österreich auf Platz 10.

14:48 Uhr:
Deutschland liegt ganz knapp vor Russland und Norwegen. Das Trio liegt wieder innerhalb einer Sekunde.

14:46 Uhr: Mesotitsch muss drei Mal nachladen. Entgeht jedoch einer Strafrunde. Dennoch hat es Zeit gekostet. Wir liegen mit über einer Minute Rückstand auf Platz 11.

14:45 Uhr: Russland bleibt fehlerfrei. Deutschland und Norwegen müssen nachladen, bleiben aber dran.

14:43 Uhr: Das Spitzen-Trio kann sich etwas absetzen und erreicht in Kürze das Liegend-Schießen.

14:41 Uhr: Landertinger holte also über 20 Sekunden auf. Hoffentlich kann Mesotitsch an dieser Leistung anknüpfen.

14:39 Uhr: Landertinger übergibt mit einem Rückstand von 41 Sekunden an Mesotitsch - wir liegen auf Rang 8.

14:38 Uhr: Russland, Deutschland und Norwegen haben den Wechsel vollzogen. Sie liegen innerhalb einer Sekunde in Führung.

14:37 Uhr: In Kürze steht der nächste Wechsel an.  Für Österreich geht Daniel Mesotitsch ins Rennen.

14:36 Uhr: Landertinger liegt auch nur mehr 38 Sekunden zurück.

14:35 Uhr: Russland liegt nun ganz knapp vor Norwegen und Deutschland. Alle Nationen rücken wieder enger zusammen.

14:34 Uhr: Landertinger bleibt fehlerfrei und verlässt den Schießstand auf Platz 8.

14:33 Uhr: Russland und Schweden müssen auch mehrmals nachladen. Deutschland nicht und holt auf.

14:32 Uhr: Der Norweger erreicht bereits den Schießstand. Stehend fasst er eine Strafrunde aus.

14:31 Uhr: Landertinger kann einige Sekunden aufholen, liegt jedoch nach wie vor auf Platz 14.

14:30 Uhr: Russland und Schweden liefern sich ein Kopf an Kopf-Rennen um Platz 2. Sie haben einen Rücksand von 16 Sekunden.

14:28 Uhr: Norwegen liegt über 1 Minute und 10 Sekunden vor uns. Die Top-Ten sind jedoch wieder greifbar und das Rennen dauert noch lange.

14:26 Uhr: Landertinger muss nur einmal Nachladen und rückt auf Platz 14 vor.

14:25 Uhr: Russland und Schweden liegen auf den Plätzen 2 und 3. Deutschland muss drei Mal nachladen und verliert etwas an Boden.

14:24 Uhr: Der führende Norweger muss nicht Nachladen. Eine beeindruckende Leistung.

14:22 Uhr: Landertinger liegt nach 2 km auf Platz 16. Die ersten Athleten erreichen den Schießstand.

14:20 Uhr:  Es führt Norwgen vor Schweden und Russland.

14:19 Uhr: Eder übergibt mit einem Rückstand von 1:01 Minuten an Dominik Landertinger.

14:17 Uhr: Jetzt folgt der erste Wechsel. Norwegen geht mit ein Vorsprung von 16 Sekunden auf Schweden in die zweite Runde.

14:15 Uhr: Österreich liegt mit 48 Sekunden Rückstand auf Platz 20. Jetzt muss Eder auf den letzten Metern ordentlich aufholen.

14:14 Uhr: Eder muss mehrmals nachladen und verliert viel Zeit. Er muss sogar eine Strafrunde laufen. Norwegen liegt in Führung.

14:13 Uhr: Nun folgt gleich das zweite Schießen.

14:12 Uhr: Das Feld rückt wieder näher zusammen. Eder liegt derzeit auf Platz 2.

14:11 Uhr: Jeder Athlet muss zwei Mal schießen. Als nächstes steht für Eder das Stehend-Schießen an. Das erste Schießen wurde liegend absolviert.

14:09 Uhr: Eder musste nicht einmal nachladen. Gemeinsam mit drei anderen Athleten kann sich der Österreicher nun etwas vom Rest des Feldes absetzen.

14:07 Uhr: Das erste Schießen: Eder mit einer hervorragenden Leistung. Eder läuft als erster weiter. Dahinter kommen Norwegen und die Ukraine.

14:06 Uhr: Die Athleten erreichen zum ersten Mal das imposante Stadion. Zahlreiche Russen feuern die Wettkämpfer an.

14:03 Uhr: Eder hat sich im vorderen Teil des Feldes eingereiht. Bisher kann sich noch kein Athlet absetzen.

14:00 Uhr: Der Bewerb ist gestartet. Simon Eder ist der erste unserer Läufer.

13:56 Uhr: Für uns gehen Simon Eder, Dominik Landertinger, Daniel Mesotitsch und Christoph Sumann an den Start.

13:51 Uhr: Jeder der vier Athleten muss 7,5 km absolvieren. Läuferisch sind die Österreicher in Top-Form. Jetzt muss noch das Schießen passen.

13:45 Uhr: In 15 Minuten beginnt der Kampf um Edelmetall. Unsere Staffel ist topmotiviert.

 

„Ich werde mich zerreißen für die Mannschaft“, kündigt Christoph Sumann an. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich ein absoluter Staffelfanatiker und -liebhaber bin.“ Der Steirer, der mit Bronze im Einzel für den bisher einzigen Erfolg bei der WM sorgte, will heute Simon Eder, Dominik Lan­dertinger und Daniel Mesotitsch mitreißen.

Dass sie es draufhaben, hat das Erfolgsquartett schon bewiesen: Sowohl bei der WM 2009 in Südkorea als auch bei den Olympischen Spielen 2010 in Vancouver holte die rot-weiß-rote Staffel Silber.

Norweger schnappten uns schon zweimal Gold weg In beiden Fällen mussten Sumann und Co. Norwegen den Sieg überlassen – die Mannschaft um Einzel-Weltmeister Tarjei Bö ist auch heute der absolute Favorit auf die Goldmedaille. Doch Sumann schwört – augenzwinkernd – Rache: „So gesehen haben wir zwei Ziele: ganz oben stehen. Und das vor den Norwegern.“

Doch trotz aller Scherze bleibt „Medaillengarant“ Sumann Realist: „Wir haben sicherlich gute Chancen, aber es wird natürlich schwierig. Aber wenn jeder seine Leistung abruft, dann ist sicher etwas möglich.“

Damit müssten sich die Österreicher aber nicht nur gegen Norwegen durchsetzen, auch Deutschland mit Sprint-Weltmeister Arnd Peiffer und die Franzosen um Martin Fourcade, der die Verfolgung gewann, sind starke Nationen.

Coach Gandler: „Wir laufen um die Medaillen mit“ „Norwegen und Deutschland sind von der Papierform her ein bisschen weg“, räumt auch Österreichs Biathlonchef Markus Gandler ein. „Dann kommen wir und vier, fünf andere Nationen.“ Doch kämpferisch kündigt er an: „Wir laufen um die Medaillen mit.“

Die Österreicher haben schon bewiesen, dass sie gemeinsam am stärksten sind: Bei Olympia verpassten sie in den Einzelbewerben die Medaillenränge deutlich, ehe sie in der Staffel Silber holten.

Zum Vorbild können sich Christoph Sumann und seine Mitstreiter die Nordischen Kombinierer bei der WM in Oslo nehmen: Auch da holte Felix Gottwald im Einzel auf der Normalschanze Bronze – ehe er die Mannschaft sensationell zu Gold führte.

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