ÖSV-Asse holen wie im Parallel-Slalom am Vortag zwei Medaillen.
Claudia Riegler hat ihre Karriere mit dem Weltmeistertitel im Parallel-Riesentorlauf bei der Heim-WM im Lachtal gekrönt. Die 41-jährige Salzburgerin sorgte für das erste Gold für den ÖSV bei diesen Welttitelkämpfen. Benjamin Karl fuhr nach dem Vortagsrennen mit der Wut im Bauch zur Bronzemedaille, Gold ging an den Russen Andrej Sobolew.
"Das ist die absolute Krönung"
In der internen Ausscheidung hatte sich Riegler souverän einen Startplatz für den PGS gesichert. Sie hatte sich auf dem anspruchsvollen Hang von Beginn an wohlgefühlt, schaffte klar die Qualifikation für die K.o.-Phase und schaltete im Achtelfinale Slalom-Silbermedaillengewinnerin Julia Dujmovits aus. Im Finale setzte sich Riegler gegen die Russin Alena Sawarsina durch. Bronze ging an die Japanerin Tomoka Takeuchi.
"Das ist die absolute die Krönung. Bei mir läuft gerade ein Film ab, ich kann das noch nicht wirklich realisieren. Meine Schwester Manuela hat vor zehn Jahren Gold gewonnen und ich habe mir gedacht, es wäre unglaublich, wenn ich auch gewinne", erzählte Riegler, die schon vor der WM erklärt hatte, dass sie ihre Karriere fortsetzen wird. Ihr letzter von vier Weltcupsiegen ist 13 Jahre her, es war ihre dritte Medaille nach Silber im Riesentorlauf und Bronze im Slalom jeweils 2011 La Molina. Ihre Finalbezwingerin im Riesentorlauf war damals Sawarsina gewesen, Riegler nahm also erfolgreich Revanche.
Bronze als Entschädigung
Karl fuhr nach dem verpatzen Slalom "mit der Wut im Bauch", das habe ihm "ehrlich" geholfen. Sein großes Ziel, den fünften WM-Titel einzufahren und "Alleinherrscher" zu werden, hat er nicht erreicht, und meinte deshalb, er sei nicht ganz zufrieden, weil man als Sportler erst zufrieden sei, wenn man ganz oben stehe. "Aber das ist eine gute Entschädigung." Der Niederösterreicher hatte sich eigentlich im Riesentorlauf in dieser Saison nicht so gut gefühlt, aber zuletzt im Training sei es besser gegangen.
Karl besiegte im Kleinen Finale den Russen Waleri Kolegow, Gold ging an dessen Landmann Andrej Sobolew, der sich gegen den Slowenen Zan Kosir durchgesetzt hatte. Anton Unterkofler wurde Sechster, Lukas Mathies landete auf Rang zehn und Andreas Prommegger auf 14.
Schöffmann im Pech, Dujmovits angeschlagen
Zweitbeste Österreicherin wurde Marion Kreiner als Sechste, die Slalom-Bronzemedaillengewinnerin schied im Viertelfinale aus. "Leider. Die Qualifikation ist super gegangen, es hätte auch für später gut gepasst. Leider hatte ich den Fehler in der Einfahrt zum Flachstück. Ich musste voll riskieren." Die Enttäuschung stand der Steirerin ins Gesicht geschrieben. "Gestern war gestern, die Freude ist natürlich nach wie vor groß. Aber heute ist heute."
Sabine Schöffmann wurde im Achtelfinale disqualifiziert, sie landete unmittelbar vor Dujmovits an der 12. Stelle. "Es war für mich heute sehr schwierig, reinzukommen. Zu Mittag habe ich eine halbe Stunde geschlafen und versucht, wieder zu Kräften zu kommen", sagte die erkältete Burgenländerin Dujmovits.
An der Gesundheit sei es nicht gelegen. "Die Kraft hätte definitiv noch für drei Läufe gereicht. Ich habe einen Fehler gemacht. Ich setze jetzt stark auf Claudia, ich hoffe, dass sie ins Finale kommt. Vielleicht bin ich ja gegen die Siegerin ausgeschieden, das wäre mir am allerliebsten." Dieser Wunsch ging in Erfüllung.
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