Die ÖSTERREICH-Story, wonach Marlies Schild bei Olympia im RTL an den Start gehen könnte, sorgt für heiße Diskussionen hinter den Kulissen.
Die Expertenkommentare gehen von „völlig absurd“ bis zu „gar keine so schlechte Idee“. Fakt ist: Seit 15. März 2008 (Platz 6 beim Weltcup-Finale in Bormio) hat Marlies Schild keinen Riesentorlauf bestritten – ihr letztes Rennen vor dem verhängnisvollen Trainingssturz im Oktober 2008 (offener Unterschenkelbruch, Operationen).
Eindrucksvolles Comeback
Bei ihrem Comeback im November 2009
erklärte Schild, dass sie bis auf Weiteres keinen Riesentorlauf bestreiten
werde: „Die Belastung für das operierte Bein ist einfach zu groß.“ Sie
trainierte ausschließlich Slalom, wo sie sich in Lienz (29.12.) und Flachau
(12.1.) eindrucksvoll als Nummer 1 zurückgemeldet hat.
Vertrauen ist wieder da
Mit den Siegen kam auch das Vertrauen in
die alten Stärken zurück. Immer öfter wurde Schild beim
Riesentorlauf-Training gesehen. „Dadurch wird sie auch im Slalom besser“,
begründet Vertrauenstrainer Stefan Bürgler. Insider wollen beobachtet haben,
dass Schild auch im Riesentorlauf einen „verdammt starken“ Eindruck macht.
Geheimplan
So stark, dass die 28-jährige Salzburgerin sogar an
ein Renn-Comeback in der kräfteraubendsten Technik-Disziplin denkt: Geplant
ist ein Start beim Europacup-Riesentorlauf im deutschen Götschen am 11.
Februar. Bürgler: „Marlies sieht das als Herausforderung – damit sie im
Rennrhythmus bleibt.“
Überlegungen, den vierten ÖSV-Startplatz im Olympia-RTL am 24. Februar für Schild zu reservieren, wischt Bürgler vom Tisch: „Ohne Weltucp-Ergebnis in dieser Saison wird es keine Ausnahme geben. Auch wenn man Marlies Schild heißt und die Freundin von Benni Raich ist.“
Bis zu ihrem Abflug am 17. Februar wird Marlies Schild neben dem Training in Hinterreit bei MariaAlm FIS- und Europacup-Rennen zum Spannungsaufbau bestreiten.
Am Wochenende sind zwei Slalom-Einsätze in der steirischen Krakauebene geplant.