Andrea Fischbacher liebt die Herausforderung

Teilen

Andrea Fischbacher hat am Samstag mit ihrem Triumph im Olympia-Super-G von Whistler ihre zweite Medaille bei einem Großereignis gewonnen. In der Abfahrt hatte die 24-jährige Salzburgerin eine Medaille nur um 3/100 Sekunden verpasst, sich damit auf der "Franz's" aber auch in ihrer Paradedisziplin für den Favoritenkreis empfohlen.

Die WM-Bronzemedaillengewinnerin von Val d'Isere 2009 war im Saisonverlauf im Super-G immer stärker geworden, was sich in den Weltcup-Ergebnissen mit den Plätzen 14, 9, 5, 5, 2 widerspiegelte. Die Krönung folgte nun mit ihrer überlegenen Triumphfahrt in Kanada.

Ehrgeizig ist sie von frühester Kindheit an. Als sie zu Weihnachten 1989 als Vierjährige ihre ersten Ski geschenkt bekam, drehte Fischbacher damit im Fitness-Raum des Elternhauses gleich ein paar Runden um den Tischtennistisch, und am Christtag ging sie mit dem Papa erstmals auf die Piste. Ein Jahr später folgte das erste Rennen, das sie gewann, und im darauffolgenden Winter stieg sie bereits ins Kadertraining beim Skiclub Eben, dem sie immer noch angehört, ein. Nach der Skihauptschule in Bad Gastein wechselte sie in jene in Schladming und anschließend in die Skihandelsschule.

Den ersten großen Sieg landete Fischbacher am 12. Februar 2004 bei der Junioren-WM in Marburg, als sie den Super-G ex aequo mit der Italienerin Nadia Fanchini gewann, als Zweite in der Europacup-Super-G-Wertung eroberte sie sich einen Startplatz im Weltcup und im ÖSV-A-Kader. Im Jahr darauf gelang ihr die erfolgreiche Titelverteidigung bei der Junioren-WM in Bardonecchia, zudem holte sie sich den Gesamtsieg im Europacup und wieder Platz zwei in der Super-G-Spezialwertung.

Sie ist die Großcousine von Hermann Maier, und wie beim zurückgetretenen Alpin-Superstar ist auch bei Andrea Fischbacher immer schon ein besonderes Talent für den Super-G zu erkennen gewesen. "Mir taugt er irrsinnig gut, man hat nur eine Besichtigung und dann muss es passen. Du bekommst keine zweite Chance, das ist eine richtige Herausforderung. Ich kann gewisse Passagen sehr gut einschätzen und mich auf mein Gefühl verlassen. Ab und zu muss man ein Risiko eingehen, sonst wird man nicht schnell", hatte sie nach dem WM-Medaillengewinn erläutert.

Andrea Fischbacher, die am 11. März 2004 in Sestriere im Weltcup debütierte (Ausfall im Super-G) musste auf ihren ersten Weltcupsieg bis zum 10. Februar 2008 warten, ehe sie im Super-G von Sestriere zuschlug, am 28. Februar 2009 folgte in Bansko auch ein erster Platz in der Abfahrt. Sie hat weitere sieben Stockerlplätze zu Buche stehen, fünf im Super-G sowie je einen in Riesentorlauf und Abfahrt. 2006 bei Olympia war sie 13., 2007 bei der WM in Aare kam sie nicht zum Zug, 2009 gab es neben Super-G-Bronze noch Rang sieben in der Abfahrt.

Auch im Privatleben liebt es die "Fischi" gerufene Zeitsoldatin sportlich, so zählen Radfahren, Fußball, Volleyball spielen und Motorrad fahren zu ihren großen Hobbys.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.