Im Zuge des Doping-Skandals wurde nun auch Hannes Reichelt verhört.
Der Doping-Skandal rund um die Nordische Ski-WM in Seefeld erreicht nun auch den Ski-Sport. Im Zuge der Ermittlungen im Rahmen der "Operation Aderlass" ist vergangenen Freitag der Alpinskifahrer Hannes Reichelt von Beamten des Bundeskriminalamts einvernommen worden. Dem 38-Jährigen wird vorgeworfen, unerlaubte Medikamente eingenommen zu haben. Dies bestätigt die Innsbrucker Staatsanwaltschaft gegenüber der APA.
Reichelt (38) hat laut Skiverband (ÖSV) die Vorwürfe in Abrede gestellt. Der Super-G-Weltmeister von 2015 und dessen Management hätten den ÖSV umgehend darüber informiert, dass der Athlet im Zuge der Ermittlungen gegen Johannes Dürr auch befragt worden sei, hieß es am Montag in einer ÖSV-Stellungnahme. Reichelt habe auch gegenüber dem Verband versichert, dass diese Behauptungen gegen ihn nicht zutreffen, er niemals unerlaubte Substanzen zu sich genommen und auch nie jemanden für die Beschaffung solcher beauftragt habe.
Für Reichelt brach Andreas Puelacher eine Lanze. "Ich kenne Hannes schon sehr lange. Nur weil ein gewisser Herr etwas sagt, ist das ja noch kein Vergehen", meinte der Herren-Rennsportleiter Alpin zur APA - Austria Presse Agentur. "Es ist für mich unvorstellbar, dass Hannes etwas in diese Richtung getan hat. Er ist einer, für den ich meine Hand ins Feuer lege."
Operation Aderlass
Bei der "Operation Aderlass" geht es um eine Blutdopingaffäre, die vergangenen Februar u.a. während der Nordischen WM in Seefeld sowie in Deutschland losgetreten worden ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen umfassen, 15 aus sieben Nationen - darunter auch Österreich - sind schon bekannt.
Laut Staatsanwaltschaft sind vergangenen Freitag auch ein ehemaliger Langlauf-Trainer sowie ein Niederösterreicher, der Sportler vermittelt haben soll, festgenommen worden. Letzterer wurde wieder enthaftet.