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Mit dem Weltcup-Auftakt geht's für Neopräsidentin Roswitha Stadlober (58) gleich Vollgas los.

Viel Zeit zum Einarbeiten bleibt der am letzten Freitag gewählten Nachfolgerin von Kurzzeitpräsident Karl Schmidhofer nicht. Neben ihrem Hauptjob als Geschäftsführerin des Vereins KADA, der sich um Studium und berufliche Karriere von Spitzensportlern kümmert, ist die erste ÖSV-Präsidentin natürlich auch in Sölden vor Ort.

ÖSTERREICH: Frau Stadlober, haben Sie sich schon gefragt, warum Sie sich den Job als ÖSV-Präsidentin angetan haben?

Roswitha Stadlober: Gewisse Chancen kriegst du nur einmal im Leben. Ich wusste: Wenn ich die nicht annehme, macht's wer anderer. Und ich weiß schon, worauf ich mich eingelassen habe. Es ist alles Einteilungssache. Meine Stunden als KADA-Geschäftsführerin reduziere ich. Und es ist nicht mehr so, dass wie unter Peter Schröcksnadel alles auf einer Person lastet. Es gibt jetzt ein Managementteam, auf das ich mich verlassen kann.

ÖSTERREICH: Hat Ihnen Langzeitpräsident Schröcksnadel schon gratuliert?

Stadlober: Ja, sogar zweimal, und darüber habe ich mich sehr gefreut.

ÖSTERREICH: Und was hat er zu Ihnen gesagt?

Stadlober:  Dass er sich sehr freut, dass ich das mache, und dass er ja auch eine Frau an der Spitze haben wollte. Ich bin froh, dass ich Teil dieser Lösung sein darf.

ÖSTERREICH: Was können Sie als Frau besser?

Stadlober: Es geht nicht um besser, sondern darum, es vielleicht anders als bisher zu machen. Der Skiverband ist super aufgestellt auf allen Ebenen. Ich habe vielleicht andere Anschauungen, was Führung betrifft. Ich bin eine Teamplayerin.

ÖSTERREICH: Wie soll die Zusammenarbeit mit Patrick Ortlieb funktionieren?

Stadlober: Wir haben uns die Aufgaben im Präsidium aufgeteilt. Patrick hat Ski alpin, da ist er durch seine Tochter (Speed-Rennläuferin Nina Ortlieb, d. Red.) näher dran. Ich kümmere mich um Biathlon, Langlauf, Skibergsteigen und um die Ausbildung. Alle sollen die gleiche Aufmerksamkeit bekommen.

ÖSTERREICH: Was erwarten Sie vom Auftakt in Sölden?

Stadlober: Ich werde das erste Mal beim Auftakt dabei sein und freue mich schon sehr. Ich bin sicher, dass wir besser abschneiden als im Vorjahr. Zu hoch hat mir mein Vorgänger die Latte ja nicht gelegt (lacht).

ÖSTERREICH: Bei Ihrer Olympia-Prognose sind Sie auch optimistischer als Schröcksnadel, der stets auf sechs bis acht Medaillen getippt hat...

Stadlober: Da könnten sich schon zehn oder mehr ausgehen. Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber haben auch schon weit mehr geholt.

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