Auf verkürzter Strecke war Vincent Kriechmayr unter den Schnellsten.
Das erhoffte zweite Training auf der Kitzbüheler Streif ist am Donnerstag auf verkürzter Strecke über die Bühne gegangen, es ist aber wegen wechselnder Bedingungen nur bedingt aussagekräftig. Die Bestzeit markierte der Italiener Matteo Marsaglia, der mit Startnummer 54 1/100 Sekunde vor Brice Roger (FRA/Nummer 30) lag. Der bereits mit 6 gefahrene Vincent Kriechmayr war Dritter (0,16.)
Aufgrund wärmer werdender Temperaturen fuhren Läufer mit höheren Nummern noch schnelle Zeiten heraus, zeitweise lugte auch die Sonne durch die Wolken und sorgte für bessere Sicht. So kam auch Jared Goldberg (USA) mit 29 auf Rang 4 und Daniel Danklmaier mit 40 auf 5.
Gefahren wurde nur bis zum Oberhausberg, weil man die Piste im unteren Streckenteil schonen wollte. Abgegraben worden gegenüber des ersten Trainings am Dienstag waren die Sprüngen in die Mausefalle und Alte Schneise. "Sie haben die Sprünge gut entschärft, die Piste ist auch in einem sehr guten Zustand", sagte Hannes Reichelt (8.), der am Donnerstag nicht volles Risiko ging. "Das ist immer ein bisschen die Tagesverfassung", erklärte der Salzburger.
Kriechmayr: "War sehr am Limit"
Anders legte es der Oberösterreicher Kriechmayr an. "Ich bin zufrieden, weil mir der obere Teil geglückt ist. Ich war sehr am Limit, aber das war mein Ziel im zweiten Training." Da wegen der Verkürzung aber die Hausbergkante und die Traverse fehlten, sei "das Training nur die halbe Miete", weshalb er die Aussagenkraft nicht sehr hoch ansah. "Ich weiß, dass die Konkurrenz noch geblufft hat. Aber es freut mich, dass ich das, was ich mir vorgenommen habe, jetzt im Training geschafft habe."
Danklmaier tankte Selbstvertrauen und hoffte auf einen Startplatz, er war einer aus dem ÖSV-Team, für den es um die Qualifikation ging. "Wenn du da vorne mitspielst, ist das sicher gut. Ich war im ersten Training unten gut dabei, heute oben. Wenn das am Samstag zusammenpasst, dann schauen wir mal, was rauskommt."
Das Training endete vor der Hausbergkante
ÖSV-Rennsportleiter Andreas Puelacher erklärte, dass seine Läufer bei der Mausefalle noch etwas probiert hätten, das sei bei einigen aufgegangen, bei anderen nicht. Man werde sich das am Video genau anschauen und besprechen. "Die Piste passt sehr gut, wenn sie noch die Reste des Neuschnees rausputzen, gibt das ein Spektakel am Samstag."
Nicht am Start waren für Österreich Max Franz, der an einer Magen-Darm-Erkrankung laboriert, und Otmar Striedinger, der Probleme mit dem linken Unterschenkel hat. Johannes Kröll kam zu Sturz, fuhr aber selbst ins Ziel.
Freitag geht in Kitzbühel der Super-G in Szene, Samstag folgt die Abfahrt und Sonntag der Spezialslalom. In der Nacht auf Freitag wurde nochmals Neuschnee erwartet.