Nach der Auftaktpleite im Slalom hoffen die ÖSV-Damen beim ersten RTL des Jahres in Killington auf ein besseres Ergebnis.
Im Vorjahr ist der Weltcup-Riesentorlauf in Killington wegen zu starken Windes abgesagt worden, nun bildet das Rennen im US-Bundesstaat Vermont am Samstag (ab 16 Uhr & 19 Uhr im Sport24-Liveticker) den RTL-Auftakt der Frauen. Der Saisonstart in Sölden war wegen Schlechtwetters nur den Männern gegönnt. Zudem steht am Sonntag auch der bereits dritte Frauen-Slalom der Saison auf dem Programm. In diesem will Lokalmatadorin Mikaela Shiffrin gleich zwei Serien fortsetzen.
Für die ÖSV-Technikerinnen ist der Slalom-Auftakt in Levi am vergangenen Wochenende gründlich schief gegangen mit nur drei Top-20-Plätzen bzw. einem achten Rang durch Katharina Liensberger als bestes Ergebnis. Die Truppe blieb zwei Tage in Finnland und feilte am Riesentorlaufschwung.
Auf ihren Saisoneinstieg gefreut hatte sich schon Stephanie Brunner, die sich kurz vor Sölden im Training ihr linkes Knie lädiert hatte. Daraus wird nun doch nichts, wie die 28-Jährige am Freitag entschied. "In Copper habe ich sehr gut trainieren können, da haben auch die Bedingungen gepasst. In Killington habe ich mich nicht mehr so wohl gefühlt, ich habe gemerkt, dass ich noch nicht ganz rennbereit bin und kann nicht so fahren, wie ich mir das vorstelle." Die Entscheidung fiel der Tirolerin schwer, aber. "Das Knie ist noch nicht hundert Prozent bereit, es macht für mich wenig Sinn, da am Start zu stehen."
Siebenhofer will das Beste rausholen
Die 31-jährige Ramona Siebenhofer kann den Startschuss kaum noch erwarten. "Ich freue mich jetzt echt schon, es ist mittlerweile schon ein langer Sommer", meinte die Steirerin. Sie berichtete von einer sehr guten Vorbereitung zuletzt in Copper Mountain. "Das war wirklich sehr gut, das Hauptaugenmerk lag natürlich auf dem Speedtraining. Ich habe nur zum Schluss noch einen Riesen(torlauf)-Tag eingelegt und hoffe, dass es jetzt schon ein bisschen zu trainieren geht", so Siebenhofer.
Mit ihrem Riesentorlaufschwung sei über den Sommer schon etwas weitergegangen, berichtete die Hobby-Köchin. In Copper habe sie vielleicht den "Fehler" gemacht, mit Alice Robinson (NZL) zu trainieren, erzählte Siebenhofer lachend. "Die war überhaupt nicht zu biegen. Aber ich hoffe schon, dass ich da noch ein Schäuferl zulegen kann. Ich fühle mich stabil, habe technisch noch einen Schritt machen können."
Auf eine Ergebniserwartung will sich Siebenhofer nicht festlegen. Sie wolle das Beste rausholen, was an dem Tag möglich sei. "Ich bin in den Top 15, der Blick muss immer nach vorne gerichtet sein. Natürlich ist der Anspruch der, ganz vorne mitzufahren." In Killington hat Siebenhofer bisher kein Ergebnis, auch weil bei ihrem Debüt im Vorjahr das Rennen nach ihr abgebrochen wurde. "Damals habe ich nicht viel vom Hang gesehen. Der Hang ist schon ganz cool für mich. Es geht mit einer Startrampe weg, dann mittel-steil mit Wellen zum Spielen, dann flach mit ein paar Wellen und dann ein bisserl steiler Hang ins Ziel."
Shiffrin freut sich auf Heimspiel
Für Mikaela Shiffrin sind die Vorgaben ganz andere. Sie möchte ihre Serie von fünf Slalom-Siegen in Killington en suite freilich fortsetzen und mit ihren zwei Triumphen in Levi geht sie auch schon auf den Saison-Hattrick los. "Killington ist ein spezieller Ort für mich. Die Erwartungen sind groß und werden durch die Ergebnisse jetzt sicher nicht kleiner", meinte die US-Amerikanerin, die in der Nähe des Kurses Verwandte hat, schon nach Levi. Doch Petra Vlhova, die Slalom-Olympiasiegerin und Gewinnerin der kleinen Kristallkugel wird versuchen, es nach zwei dritten Plätzen besser zu machen. "Ich weiß, wo ich mich verbessern kann", meinte die Slowakin kämpferisch.
Und im Riesentorlauf wird sich die Konkurrenz wohl auch an der Französin Tessa Worley messen müssen. Die mittlerweile 33-jährige Tochter einer Französin und eines Australiers hat in der vergangenen Saison zum zweiten Mal die kleine RTL-Kugel gewonnen. Mitfavoriten sind auch die Schwedin Sara Hector, die in der vergangenen Saison drei Weltcup-Riesentorläufe sowie Olympia-Gold gewonnen hat, sowie die Italienerinnen Marta Bassino und Federica Brignone. Doch auch Shiffrin hat in vier Killington-Riesentorlauf-Starts eine tolle Bilanz: 2., 3.,4. und 5. - da fehlt nur noch ein erster Platz.