Ex-Skirennläuferin hat im Missbrauchs-Skandal erste Namen genannt.
Nicola Werdenigg hat am Dienstag in Innsbruck zu den Missbrauchsvorwürfen ausgesagt. Die Olympia-Vierte in der Abfahrt 1976 in Innsbruck wurde vier Stunden lang von je einem Ermittler des Landeskriminalamtes Tirol und der Staatsanwaltschaft Innsbruck als Zeugin befragt.
"Ich bin sehr froh, dass diese Zeugenbefragung so zeitnah stattfand und das nun für mich so weit erledigt ist", sagte Werdenigg. Sie sei in allen von ihr in den Medien genannten Vorfällen und Ereignissen befragt worden. "Es war ein sehr konstruktives, gutes Gespräch. Es war sehr intensiv. Ich hoffe, dass ich zur Aufklärung aller Fälle und Vorfälle gut beitragen kann. Ich bin mir sicher, es wird jetzt in allen Fällen gut weiterermittelt werden können", sagte Werdenigg.
Werdenigg ließ die Ermittler wissen, dass sie auch künftig für alle Fragen, die noch auftauchen, zur Verfügung stehe. "Aber im Großen und Ganzen ist zu meinen eigenen Fällen alles gesagt. Wo möglicherweise noch Aufklärungsbedarf ist, ist im Speziellen der Fall Neustift. Alles andere, was im Zusammenhang mit dem ÖSV gesagt werden musste, ist auch gesagt", betonte die Tirolerin.
"Es ging um den kompletten Zeitrahmen sämtlicher Vorfälle, die ich im Erstartikel im Standard geschildert habe, und auch den Vorfall von 2005, den ich in der Zeit in Bild angesprochen habe. Und auch das Pastern, über das ich im ORF geredet habe", erklärte Werdenigg: "Es geht mir nun sehr gut. Ich bin total erleichtert. Ich freue mich, dass dieses Kapitel jetzt für mich abgeschlossen ist."
Werdenigg will einen "Beitrag leisten"
Sie wolle nun in die Zukunft blicken, weiter für Prävention und Aufklärung bei diesem Thema sorgen. Um so "einfach einen wertvollen Beitrag leisten" zu können, so die 59-Jährige.
Werdenigg hatte am 20. November im Standard erstmals von sexuellen Übergriffen im heimischen Skisport während ihrer Karriere hin zu einer Vergewaltigung durch einen Mannschaftskollegen gesprochen. Außerdem sprach sie wenige Tage später in der ORF-Sendung "ZiB 2" davon, dass ihr auch ein Fall bekannt sei, der erst rund zwölf Jahre zurückliegen soll.
In der Zwischenzeit sind bei diversen Anlaufstellen zahlreiche Meldungen von Missbrauchsvorfällen eingegangen.