Allrounder Marco Schwarz stand gleich zu Beginn des Weltcups vor einer Herkules-Aufgabe. Doch sein Poker ging auf - jetzt hat der Kärntner super Karten.
Im Kampf um den Gesamtweltcup hatte Schwarz ein ambitioniertes Programm: Drei Trainingsläufe in Zermatt, dann zwei Abfahrtsrennen auf der zweitlängsten Strecke im Weltcupkalender. Abreise, ein Tag Akkus aufladen daheim in Kärnten. Dienstag und Mittwoch Slalom-Training. Donnerstag Anreise in Gurgl, Freitag Hangbesichtigung und Samstag der Slalom-Auftakt in Tirol.
Für die Gurgl-Premiere hat sich der frühere Slalom-Spezialist besonders viel vorgenommen. Wobei Insider wie Marc Giardelli bezweifelten, ob eine so schnelle Umstellung von Speed auf Slalom in unserer Zeit noch möglich sei. Doch dann kam alles anders: Die Wetterkapriolen am Matterhorn und die Abfahrts-Absage spielten „Blacky“ perfekt in die Karten.
Slalom-Training sogar auf dem Rennhang
Als sich nach dem Abfahrtstraining am Mittwoch Schlechtwetter abzeichnete, schickte Herrenchef Marko Pfeifer seinen Allrounder zum Slalom-Training nach Gurgl. „Es ist genial gelaufen“, freut sich Pfeifer darüber, dass der Poker aufging. „Blacky alles richtig gemacht. Er hatte drei super Slalom-Tage, wovon sich zwei sogar auf dem Rennhang ausgegangen sind.“ Zusätzlich war noch Zeit für die eine oder andere Kondi-Einheit daheim.
Mit vollen Akkus kommt Schwarz nach Gurgl, wo einem Herrenweltcup-Auftakt mit dreiwöchiger Verspätung (nach Absagen in Sölden und Zermatt) nichts im Weg steht. Wobei im Slalom ein ähnliches Pech wie beim RTL in Sölden (Schwarz führte bei der Absage) unwahrscheinlich ist.
„Die Piste ist in einem perfekten Zustand, der Slalom wird sicher ein Spektakel“, verspricht FIS-Renndirektor Janez Hladnik. ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober sieht im neuen Slalom auf der über 2.000 Meter hoch gelegenen Kirchenkarpiste sogar Klassiker-Potenzial.