ÖSV-Boss im ÖSTERREICH-Interview: Was im Weltcup anders wird und wie Saalbach Nationencup retten soll.
Der neue Wettbewerb, der Parallel-Riesenslalom, findet wenig Anklang bei Läufern und Verbandsbossen. ÖSV-Boss Peter Schröcksnadel ist ebenfalls für eine Abschaffung.
ÖSTERREICH: Herr Präsident, ist Ihr Ärger über den Parallel-RTL in Chamonix schon verflogen?
Schröcksnadel: Nein. Wenn ich höre, dass Marco Schwarz noch immer über Knieschmerzen klagt, obwohl er sich bewusst zurückgenommen hat, und dass bei Michi Matt der Verdacht auf Bandscheibenvorfall besteht, dann frag ich mich echt: Wozu das Ganze? Der sportliche Wert ist gleich null, weil eine Piste immer schneller ist.
ÖSTERREICH: Ihr Vorschlag?
Schröcksnadel: Dass der Bewerb wieder wegkommt. Das wird auch passieren, dafür mach ich mich bei der FIS stark.
ÖSTERREICH: Beim FIS-Kongress im Mai geht's auch um Saalbach 2025. Holen Sie die WM nach Österreich?
Schröcksnadel: Das hoffe ich sehr, das ist mein letztes großes Ziel als Präsident. Beim Weltcup jetzt haben wir noch einmal die Chance zu zeigen, was wir können.
ÖSTERREICH: Geht sich dabei ein Gewinn für den ÖSV aus?
Schröcksnadel: Bei diesen Rennen geht es uns nur um den Sport. Wir werden nicht einmal ein VIP-Zelt haben. Wenn wir gewinnen und tolle Werbung für Saalbach machen, ist es das allemal wert.
ÖSTERREICH: Denken Sie dabei auch um den Nationencup, wo es bei 497 Punkten Rückstand auf die Schweiz nicht gut aussieht?
Schröcksnadel: Natürlich. Da können wir die Punkte, die uns die Schweizer beim Parallelrennen weggeschnappt haben, zurückholen. Und wenn es sich doch nicht ausgehen sollte, dann holen wir ihn eben nächstes Jahr wieder. Dann wissen wir ihn wenigstens zu schätzen.