ÖSV-Girls gehen leer aus

Corinne Suter schnappt sich Speed-Gold

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Bei der Damen-Abfahrt hat die Schweizerin Corinne Suter mit Gold triumphiert. Der ÖSV ging leer aus.

Die Super-G-Silberne Corinne Suter siegte am Samstag 0,20 Sek. vor der deutschen Sensations-Zweiten Kira Weidle, Super-G Weltmeisterin Lara Gut-Behrami (+0,37) wurde Dritte. Beste der erneut medaillenlosen ÖSV-Damen war Ramona Siebenhofer als Fünfte (+0,50), Tamara Tippler wurde wie im Super-G Siebente.
 
Die zweite Medaillenentscheidung bei den Damen ging bei erneutem Prachtwetter und mit einem Mini-Starterfeld von nur 31 Fahrerinnen in Szene. Zu den Fehlenden zählte neben Petra Vlhova, Mikaela Shiffrin und Federica Brignone, die sich bereits auf die Kombi konzentrierten, auch die verletzte Topfavoritin Sofia Goggia. Die Italienerin hatte vier von fünf Saisonabfahrten gewonnen und war in der fünften Zweite geworden. Auch die ÖSV-Damen mussten wie im verpatzten Super-G mit Nicole Schmidhofer und Nina Ortlieb zwei ihrer Stärksten verletzt vorgeben, hatten nach verheißungsvollen Trainingsergebnisse aber doch einige Erwartungen.
 

Deutsche Weidle mit Sensations-Medaille

Als erste der Favoritinnen ging Breezy Johnson mit Startnummer 5 ins Rennen. Die US-Amerikanerin legte aber gleich mit einem Beinahe-Sturz los und war trotz starker Aufholjagd chancenlos auf eine Medaille. Gleich darauf machte mit Corinne Suter die einige Saisonsiegerin im Rennen auf der härter gewordenen Piste unter der Tofana mit klarer Bestzeit eine neue Zeitrechnung auf.
 
Suter führte 44 Hundertstel vor Ester Ledecka, als mit Christine Scheyer die erste Österreicherin einen verpatzten Lauf hinlegte. Wie es geht, zeigte unmittelbar nach ihr die spätere Überraschungs-Zweite Weidle. Für die einzige deutsche Teilnehmerin war es letztlich die erste Medaille überhaupt. "Die Medaille von Romed Baumann hat uns etwas Druck genommen", erklärte Weidle im ORF.
 

ÖSV abgeschlagen

Der Wind nahm vor allem im oberen Streckenteil zu, dennoch fuhr die Super-G-Goldene Gut-Behrami lange Zeit auf Kurs Speed-Double. Im Finish fiel die Schweizerin aber doch etwas zurück. Ähnlich ging es danach mit Siebenhofer der letzten Weltcupsiegerin auf dieser Strecke sowie auch Tippler. Bei ihrer lange Zeit sehr beherzten Fahrt ließ Tippler, größte Medaillenhoffnung im ÖSV-Quartett, im Finish viel Zeit liegen. Bei "Qualifikantin" Mirjam Puchner war schon nach dem oberen Teil klar, dass die letzte Medaillenhoffnung nicht halten würde.
 
Während Suter mit Abfahrts-Gold und Super-G-Silber zur Speedqueen der WM avancierte, war Siebenhofer als Fünfte beste ÖSV-Dame. 13 Hundertstel fehlten der Steirerin, die kurz vor dem Ziel noch ganz vorne mit dabei gelegen war. "Ich habe mich gut gefühlt, viel Tempo in den Super-G-Teil mitgenommen. Leider bin ich zu eng rein gefahren und habe viel Speed verloren, es ist sehr ärgerlich", sagte Siebenhofer im ORF. "Schade, bei WM zählen nur die drei. Ich hätte es heute auf der Hand gehabt."
 

Stimmen zum Rennen:

Corinne Suter (AUT/Gold): "Ich kann es noch nicht ganz realisieren, da müssen mir noch ein paar sagen, dass ich es geschafft habe. Ich muss ein Lob an meinen Servicemann aussprechen, er macht jeden Tag seine Arbeit zu hundert Prozent wie ich auch. Ich konnte heute meine Stärken wieder ausspielen, das hat sich bezahlt gemacht."
 
Kira Weidle (GER/Silber): "Es war ein richtig guter Lauf, die Freude im Ziel war groß. Am Start hatten wir Gegenwind, unten runter war ich mir sicher, das ist mein Teil, da habe ich es wieder gewonnen. Die Medaille von Romed (Baumann im Super-G/Anm.) hat auch für mich bissl den Druck weggenommen."
 
Lara Gut-Behrami (SUI/Bronze): "Wenn ich das (Gold und Bronze/Anm.) vor einer Woche als Vorschlag bekommen hätte, hätte ich gleich unterschrieben. Auf der anderen Seite muss man ehrlich sein, wenn ich meine Zwischenzeiten sehe und was ich für Fehler gemacht habe, und ich weiß, dass es ein enges Rennen war, dann ärgere ich mich schon auch ein bisschen. Es ist normal, dass ich mich jetzt so fühle. Ich werde mich sicher nachher freuen. Aber Corinne hat das mehr als verdient."
 
Ramona Siebenhofer (AUT/5.): "Ich habe mich gut gefühlt, habe im Super-G-Teil viel Tempo mitnehmen können, dann war ich zu eng, musste nachdrücken, da ging der Speed verloren. Das ist sehr ärgerlich. Es hilft nichts, bei der WM zählt nur eins, zwei drei. Ich hätte es in der Hand gehabt. Die Strecke liegt mir sehr gut, ich wusste, es ist was möglich. Ich habe zuletzt Vertrauen gefunden im Training und angreifen können."
 
Tamara Tippler (AUT/7.): "Ich habe oben schon eine gescheite Panier bekommen, das ist doch ein bissl Wind drinnen, das soll keine Ausrede sein. Ich bin mit dem Ziel reingegangen, schnell zu fahren, der Wille ist da, auch das Können. Wo soll ich jetzt 15 Hundertstel suchen? Wir haben uns nicht viel verschlechtert im Vergleich zum Training. Wir müssen weiterarbeiten, hilft eh nichts."
 
Mirjam Puchner (AUT/11.): "Ich muss mir das anschauen, es ist gerade schwer zum Einschätzen, so schlecht hätte es sich nicht angefühlt. Es war brutal windig, ich habe gemerkt, ich komme leider nicht voran. Ich habe jetzt gehört, mir haben unten 5 km/h gefehlt, das ist viel vor dem Flachstück bis ins Ziel."
 
Christine Scheyer (AUT/19.): "Es war nur verpatzt, ich bin schon aus dem Start rausgeflogen unter Anführungszeichen. Ich bin nie auf Zug bekommen."
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