Slowenische Senkrechtstarterin gewann auch die zweite Abfahrt in Lake Louise.
Aufkommender Wind am Freitag und rasch schlechter werdende Sicht am Samstag haben die beiden Weltcup-Abfahrten der Damen in Lake Louise beeinflusst. In beiden Fällen begünstigt war die folglich siegreiche Slowenin Ilka Stuhec. Am Samstag setzte sich die 26-Jährige bei einer allerdings auch starken Fahrt mit 11/100 Sekunden Vorsprung auf die Schweizerin Lara Gut durch.
Puchner Sechste
Dritte wurde die Ungarin Edit Miklos (0,43), die zum zweiten Mal ihrer Karriere nach dem dritten Platz in der Abfahrt in St. Moritz 2015 auf das Weltcuppodest kam. Als beste Österreicherin trug sich Mirjam Puchner als Sechste in die Ergebnisliste ein. Die Salzburgerin hatte Startnummer zwei und noch Sonnenschein, aber Probleme in der Passage Fall Away. "Ich tu' mir da schwer, ich bin da nicht entschlossen genug und dann passt die Position nicht", erklärte Puchner.
Abfahrts-Double-Gewinnerin Stuhec hatte einige Mühe, sich nach dem Trubel am Freitag auf das nächste Rennen zu konzentrieren. "Es war schwierig für mich, ich musste erst ein bisschen runterkommen, um mich auf den neuen Tag vorzubereiten", meinte sie. Zufrieden als Zweite war Gut, die sich aber auch über ein paar Fehler in der wegen Windes im obersten Bereich verkürzten Abfahrt ärgerte. "Aber lieber ist mir, es liegt an mir, als dass ich hier stehe und keine Ahnung habe, warum ich zurück bin", betonte die 25-Jährige. Ihren dritten Rang nannte Miklos "ein Wahnsinn."
In den Top Sieben landeten nur Läuferinnen mit Startnummern bis neun (Gut). Danach wurde es schwierig, noch auf einen halbwegs guten Platz zu kommen, zumal es auch zu schneien begonnen hatte. Vereinzelt glückte das mit Überwindung und entsprechend beherzter Fahrt aber doch, wie zum Beispiel Technikspezialistin Mikaela Shiffrin, die mit Nummer 31 noch auf Rang 13 kam. Am Vortag war die US-Amerikanerin bei ihrem Abfahrts-Debüt 18. geworden. "Ich habe den Schneefall nicht bemerkt, man muss das ausblenden. Ich habe mir vorgenommen, mich nicht zurückzuhalten, sondern meinen Plan auszuführen. Es war toll", sagte Shiffrin, die im Gesamtweltcup 128 Punkte Vorsprung auf Gut hat.
In der ersten Abfahrt am Freitag hatten Stuhec, die Italienerin Sofia Goggia und die Schwedin Kajsa Kling mit ihren ersten Abfahrts-Podestplätzen für eine faustdicke Überraschung gesorgt. Wie auch Österreichs Speed-Trainer Roland Assinger bestätigte, war danach etwas Wind aufgekommen und hatte die Bedingungen verändert. Darauf ausreden wollte er sich aber nicht und forderte, dass sich die ÖSV-Damen in der zweiten Abfahrt mehr überwinden.
Davon sah man jedoch nicht viel, allerdings hatte nur Puchner Sonnenschein bei ihrer Fahrt. Stephanie Venier, am Freitag als beste ÖSV-Dame Siebente, kam auf Rang 17, Nicole Schmidhofer auf 18. Die junge Christine Scheyer schlug sich als 23. beachtlich. Außerhalb der Punkteränge landeten Cornelia Hütter, Christina Ager, Elisabeth Görgl, Sabrina Maier und Nina Ortlieb. Ramona Siebenhofer übersah eine Welle und schied aus.
Ratlosigkeit herrschte bei Hütter, die 2,66 Sekunden Rückstand aufriss. "Das ist eine gescheite Watsch'n. Ich habe probiert, mich reinzuhängen und die Position zu suchen", sagte die Steirern, die im Super-G am Sonntag auf die Trendwende hofft. "Morgen ist wieder ein neuer Tag. Es ist gerade extrem bitter, aber ich kann den morgigen Tag nicht verdonnern. Zur Zeit weiß ich nicht, warum ich so weit hinten bin."