Nach dem historischen RTL-Debakel sollten beim ÖSV die Alarmglocken schrillen.
Ohne Marcel Hirscher und den verletzten Manuel Feller lieferten die ÖSV-Stars das schlechteste Ergebnis in einem Beaver-Creek-RTL aller Zeiten ab. Zuvor hatten wir immer Top-10-Platzierungen eingefahren bzw. es seit 2007 konstant aufs Podest geschafft. Diesmal belegte Matthias Mayer als "bester" Österreicher den 19. Platz. Das war zugleich das schlechteste ÖSV-RTL-Resultat seit dem 22. Platz von Hubert Strolz 1992.
Statistiken, die uns zu denken geben sollten. "Ich hab mir schon mehr erwartet", meinte ÖSV-Herrenchef Andreas Puelacher. "Aber wir waren einfach nicht präsent am Hang. Gefallen hat mir eigentlich nur Matthias Mayer." Bezeichnend, dass es ausgerechnet ein Speed-Spezialist als einziger ÖSV-Mann unter die Top-20 schaffte.
"Wenn's drauf ankommt, schwitzen unsere Leute"
Hans Knauß, selbst Gewinner von drei Weltcup-Riesentorläufen, fand in seiner ORF-Analyse drastische Worte. "Es ist mir ein Rätsel, dass vom großen ÖSV-Apparat nicht mehr Leute von hinten nachkommen. Beim Training auf der Reiteralm hab ich Läufer gesehen, die einen super Schwung drauf haben. Für den Riesentorlauf." Und das in der Kerndisziplin RTL. Knauß: "Wir haben gute Leute, aber wenn's drauf ankommt, kommen sie ins Schwitzen. Ich habe einige Läufer im Rennen nicht wiedererkannt. Die sind im Training besser als im Rennen gefahren." Wie es geht, zeigte der Sieger vor. Knauß: "Tommy Ford schwitzt auch unter Druck nicht. Er hat den perfekten Schwung."