Aare, Super-G

Kugel-Drama um Gut - Veith ohne Chance

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Salzburgerin kann beim Saison-Finale nicht in Podest-Kampf eingreifen.

Tina Weirather hat die kleine Kristallkugel im Super-G erfolgreich verteidigt. Der mit dem Vorsprung von 46 Zählern in das Finale in Aare gegangenen Liechtensteinerin reichte am Donnerstag ein sechster Platz, da die einzige verbliebene Konkurrentin Lara Gut (SUI) nach einem Sturz nicht mehr in die Entscheidung eingreifen konnte. Der Sieg ging an die Italienerin Sofia Goggia.

Sichtlich enttäuscht stellte sich Gut, die bereits beim dritten Tor zu Sturz kam, dem ORF-Interview: "Wenn man gewinnt, geht alles leicht. Wenn es nicht läuft, hat man das Gefühl, es misslingt alles", sagte die 26-Jährige. Ihr sei im Comeback-Winter etwas die Kraft ausgegangen: "Ich versuche viel mit Instinkt zu machen. Letztendlich hat die Saison viel Kraft gekostet. Wenn man fit ist, passieren einem solche Fehler nicht."

Goggia, die sich am Mittwoch Abfahrtskristall gekrallt hatte, setzte sich bei ihrem fünften Erfolg im Weltcup 0,32 Sekunden vor der Deutschen Viktoria Rebensburg und 0,53 vor der US-Amerikanerin Lindsey Vonn durch. Die Österreicherinnen Anna Veith (1,20), Nicole Schmidhofer (1,24) und Stephanie Venier (1,44) landeten im Paket auf den Rängen acht bis zehn. Punkte gab es auch noch für Ramona Siebenhofer als Zwölfte (1,56).

Veith, bei Olympia Silbermedaillengewinnerin hinter der Tschechin Ester Ledecka, die am Donnerstag ausschied, beendete den Disziplinweltcup an dritter Stelle. Sie war mit Nummer fünf ins Rennen gegangen, hatte wegen eines ausgefallenen TV-Gerätes am Start aber nichts von den Fahrten der Vorläuferinnen und vor ihr gestarteten Rennläuferinnen gesehen.

Veith schwärmt von WM-Hang

Ihre Fahrt sei gut gewesen, aber es mache im Super-G schon viel aus, wenn am sich vorher ein Bild machen könne. Sie habe im Ziel das Gefühl gehabt, dass es noch besser gehe. "Ich war mir nicht hundertprozentig sicher, was auf mich zukommt. Es war wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Grundsätzlich taugt mir der Hang. Ich finde es super, was da auf uns zukommt", sagte die Salzburgerin, die sich bei der WM in einem Jahr auch darauf freut, dann vom Original-Super-G-Start zu fahren. Wegen Windes war am Donnerstag etwas verkürzt worden.

Die Steirerin Schmidhofer sprach von einer größeren Challenge, als sie sich gedacht habe. "Es war doch unruhiger. Aber es ist ganz lässig. Da muss man gut Ski fahren und sich auch was zutrauen. Einer der interessantesten Super-G, die wir haben." Ein paar Sachen habe sie nicht optimal erwischt, aber sie habe sich reingeklemmt.

"Ich bin nicht ganz zufrieden, aber es ist okay." Auch für sie kann die WM 2019 kommen. "Mir kommt entgegen, dass im Super-G keine Gleitpassage dabei ist. Es ist mit den vielen Übergängen schon sehr technisch zum Setzen."

Venier will Reset-Knopf drücken

Mit Platz zehn fuhr Venier ihr bestes Super-G-Ergebnis in einer durchwachsenen Saison ein. "Mit taugt diese Strecke, aber ich tu' mir heuer extrem schwer. Es geht nicht so leicht von der Hand wie letztes Jahr. Jetzt habe ich einen ganzen Sommer, wo ich das wieder auf Vordermann bringen kann. Ich will halt von mir immer, dass das Beste rauskommt. Die besten Rennen bin ich gefahren, als ich mir nichts erwartet habe. Wie heute, ich hatte nichts mehr zu verlieren."

Kugelgewinnerin Weirather haderte wie Veith damit, am Start kein TV-Bild gehabt zu haben. "Ich wollte trotzdem alles riskieren, aber unter der Fahrt habe ich gespürt, dass unbewusst eine kleine Handbremse da ist. Als ich im Ziel vorne war, habe ich gewusst, es reicht für die Kugel."

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