Der Norweger Johannes Thingnes Bö hat seinen Triumphzug bei den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oberhof fortgesetzt. Der fünffache Olympiasieger gewann mit dem Einzel am Dienstag auch das dritte Rennen, zudem hatte er zum Auftakt mit der Mixedstaffel Gold erobert.
Über 20 km siegte er trotz zweier Strafminuten nach famoser Laufleistung klar vor seinem Landsmann Sturla Holm Laegreid (1 Fehlschuss). Bronze ging hauchdünn hinter Laegreid an den Schweden Sebastian Samuelsson (1).
Das ohne den gesundheitlich angeschlagenen Simon Eder angetretene ÖSV-Team war chancenlos. Bester Österreicher wurde neuerlich David Komatz, der Steirer landete mit zwei Schießfehlern und mehr als fünf Minuten Rückstand auf Bö an der 24. Stelle. "Die zwei Fehler sind ärgerlich, die hätten nicht sein müssen. Ich habe mir im Laufen viel vorgenommen, bin es aber zu verhalten angegangen", meinte Komatz und ortete gegenüber der Verfolgung mit schlechtem Material als 27. einen deutlichen Aufwärtstrend. Eder hatte kurzfristig passen müssen. Ob der Routinier im weiteren Verlauf der Titelkämpfe noch zum Einsatz kommen kann, ist ungewiss.
Bö hatte nach Seriensiegen im Weltcup auch bei den Titelkämpfen den Sprint und die Verfolgung gewonnen. Im längsten Bewerb folgte bei frühlingshaften Verhältnissen ohne Wind die nächste Machtdemonstration des 29-Jährigen, der den Rest der Weltklasse um Längen hinter sich ließ. Sein auch im Weltcup schärfster Rivale und entthronte Titelverteidiger Laegreid lag mehr als eine Minute hinter ihm. Ohne eingerechnete Strafminuten war Bö über mehr als zwei Minuten schneller als der Nächstbeste. Bis Sonntag erhält er noch drei weitere Möglichkeiten, seine Sammlung von bereits 16 WM-Titeln weiter aufzustocken. Am Mittwoch steht das Frauen-Einzel auf dem Programm.