WM-Staffel nur 14. - Frauen holen 5. Platz

ÖSV-Biathlon-Medaillenhoffnung vom Winde verweht

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Österreichs Biathlon-Frauen haben am Samstag im Staffelrennen bei der WM in Oberhof positiv aufgezeigt. Dunja Zdouc, Anna Gandler, Anna Juppe und Lisa Hauser hatten mit der Medaillenentscheidung zwar nichts zu tun, schnitten als Fünfte aber so stark ab wie nie zuvor bei einer WM.

Eine herbe Enttäuschung setzte es hingegen für David Komatz, Dominic Unterweger, Patrick Jakob und Harald Lemmerer, die in der Männer-Staffel bei sehr schwierigen Bedingungen nur 14. wurden.

Die ÖSV-Frauen wurden zum zweiten Mal in dieser Saison Fünfte, nachdem sie am 22. Jänner im Weltcup-Rennen in Antholz mit dieser Platzierung eine neue Frauen-ÖSV-Staffel-Bestmarke erreicht hatten. Nachdem Startläuferin Zdouc als Zehnte übergeben hatte, ging es für Gandler (8.), Juppe (6.) und Hauser stetig nach vorne. "Es ist einmalig, dass wir den fünften Platz bei einer WM erreicht haben. Es war unser großes Ziel das Ergebnis von Antholz einzustellen, wir können daher richtig zufrieden sein", resümierte Hauser.

Mit ihrer Performance am Schießstand bei schwierigen Bedingungen war sie ebenfalls absolut zufrieden. Zdouc sprach von einem "saugeilen" Erlebnis. "Der fünfte Platz ist richtig gut, es war ein gewaltiges Rennen, das macht Lust auf mehr." Auch Juppe war vollauf zufrieden, sie meinte: "Es hat auf der Runde richtig gut gepasst, richtig Spaß gemacht. Das Ergebnis ist natürlich mega." Dem konnte auch Gandler nur zustimmen: "Es waren mit Regen und Wind echt schwere Bedingungen, von dem her kann ich ganz zufrieden sein."

Am Ende fehlten nach zwölf Nachladern 2:08,0 Minuten auf die Siegerinnen aus Italien. Silber ging an Gastgeber Deutschland (+24,7 Sekunden), Bronze an Schweden (+55,7). Bei den Männern holte sich Frankreich vor Norwegen (+38,8 Sekunden) und Schweden (+1:39,9 Minuten) die Goldmedaille. Die ÖSV-Equipe hatte am Ende einen Rückstand von 6:00,4 Minuten.

Für ÖSV-Männer gibt es nichts zu holen

Ohne die erkrankten Simon Eder und Felix Leitner war für die ÖSV-Truppe nichts zu holen. Einzig Startläufer Komatz hielt mit dem Selbstvertrauen der Mixed-Silbermedaille im Rücken halbwegs mit, übergab nach zwei Nachladern beim liegend Schießen mit einem Rückstand von 37,3 Sekunden auf Platz eins als Sechster. "Beim Liegendschießen habe ich den Wind falsch eingeschätzt, darum sind die Fehler passiert, das ärgert mich richtig", sagte Komatz. Die Beine hätten sich schon "sehr müde" angefühlt.

Unterweger musste dann gleich dreimal in die Strafrunde und kam als 14. (+2:41,3 Minuten) ins Ziel. "Ich habe am Schießstand zu schlecht gearbeitet, weiß, dass ich es besser drauf habe. Das nervt mich und tut mir extrem leid für das Team", gab sich der ÖSV-Akteur selbstkritisch. Bei Jakob passte dann die Schussleistung ganz gut, dafür ließ er in der Loipe viel zu viel Zeit liegen. "Läuferisch ist das einfach zu wenig, da muss mehr kommen", so Jakob. Lemmerer startete als 16. mit einem Minus von 4:36,7 Minuten ins Rennen und konnte immerhin noch zwei Plätze gutmachen.

Frankreich sicherte sich in der Besetzung Antonin Guigonnat, Fabien Claude, Emilien Jacquelin und Quentin Fillon Maillet den ersten Staffel-Titel seit Antholz 2020 und verhinderte damit die sechste Goldmedaille von Norwegens Ausnahmekönner Johannes Thingnes Bö bei den laufenden Titelkämpfen.

Erst am Samstag in der Früh hatten der Weltverband (IBU) und das Organisationskomitee nach intensiver Rücksprache mit dem Deutschen Wetterdienst und dem Thüringen Forst entschieden, die Bewerbe doch auszutragen. Wegen einer amtlichen Warnung waren die Rennen auf der Kippe gestanden. Hintergrund waren die Wetterprognose mit Sturmböen von bis zu 85 Kilometern pro Stunde, die zu Gefahren an der Wettkampfstrecke führen könnten. Bereits am Freitag hatte es eine amtliche Wetterwarnung gegeben. Am Sonntag folgen zum Abschluss der Titelkämpfe noch die beiden Massenstart-Bewerbe.

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