Daniel Tschofenig führt beim Einzelspringen in Zakopane mit Platz 5 eine starkes Adler-Team an - der Tagessieg geht an den Norweger Marius Lindvik.
Dank eines 139,5-m-Fluges hat Marius Lindvik am Sonntag das Weltcup-Skispringen in Zakopane gewonnen. Der Norweger, der damit seinen insgesamt fünften Weltcupsieg feierte, gewann mit 294,6 Punkten ganze zehn Zähler vor dem Deutschen Karl Geiger und 10,9 vor dem Slowenen Anze Lanisek. Der nach dem ersten Sprung zweitplatzierte Daniel Tschofenig verpasste seinen ersten Podestplatz. Der 19-jährige Kärntner fiel auf Platz fünf zurück und holte dennoch sein bisher bestes Ergebnis.
Tschofenig landete unmittelbar vor Daniel Huber. Jan Hörl als Achter und Clemens Aigner als Elfter sorgten für ein starkes Ergebnis der Österreicher. Der nach dem ersten Durchgang führende Japaner Ryoyu Kobayashi verpatzte den zweiten Sprung und musste sich mit Platz vier begnügen.
Überraschungs-Mann Tschofenig verpasst Podest nur knapp
Tschofenig fehlten nur 2,4 Punkte auf das Podest, in erster Linie freute sich der Kärntner aber über sein bestes Karriere-Resultat. "Ich bin mega zufrieden. Der erste Sprung war richtig gut, der zweite war noch immer echt okay. Ich bin oben brutal nervös gewesen. Das ist noch nicht so oft gewesen, wenn nur noch einer nach dir ist", freute sich der Kärntner, der sein erstes Jahr im Weltcup bestreitet.
Aber natürlich wurmte ihn ein wenig auch das knapp verpasste Podest. "Ich freu mich mega über das erste Top-5-Ergebnis, aber natürlich tut's auch weh, wenn man so knapp dabei ist am Podest, aber das wird hoffentlich noch kommen."
Huber, der am Vortag im Teambewerb nach misslungenen Sprüngen sehr unzufrieden gewesen war, schaffte ein wenig die Versöhnung mit dem Bakken in Zakopane. "Es war ein hartes Stück Arbeit dieses Wochenende. Ich habe mir gestern richtig schwergetan, es tut mir nach wie vor extrem leid. Aber ich habe versucht es abzuhaken." Er habe gut analysiert und sich auch in den Trockenübungen in der Halle am Sonntag eine halbe Stunde länger Zeit genommen. "Weil es gedauert hat, bis ich mein Gefühl wieder gefunden habe. Offensichtlich ist das eine gute Lösung gewesen."
Lindvik hofft noch auf Gesamtweltcup
Er gebe sich nun mehr Zeit, ehe er im Anlauf in die Hocke geht. "Dadurch, dass ich die Winkel gemeinsam gut schließen kann, bin ich mit dem Speed wieder besser dabei und merke, dass ich mehr Druck anbringen kann." Dies stimme ihn für die weiteren Wettkämpfe sehr positiv.
Für Lindvik war es der zweite Einzelsieg in Folge nach dem Erfolg beim dritten Bischofshofen-Springen am vergangenen Samstag. Lindvik rückte damit in der Weltcup-Gesamtwertung hinter Kobayashi (941 Punkte) und Geiger (897) mit 743 Zählern an die dritte Stelle. Bester Österreicher im Gesamtklassement ist vor den beiden Bewerben in Titisee-Neustadt kommendes Wochenende (Ersatz für Sapporo) Hörl mit 472 Punkten als Siebenter unmittelbar vor Stefan Kraft (409). Letzterer nahm sich für Zakopane eine Auszeit.
Nach dem nur vierten Rang im Teambewerb am Samstag führt Österreich in der Nationencupwertung mit 3.047 Punkten weiter vor Deutschland (2.974). Der österreichische Cheftrainer der Deutschen, Stefan Horngacher, will übrigens nach Titisee-Neustadt seine Olympiastarter nominieren. Geiger und Markus Eisenbichler können für die Spiele in Peking vom 4. bis 20. Februar schon fix planen, drei Plätze hat der Tiroler noch zu vergeben.