Skispringen in Zakopane

Kobayashi feiert Comeback-Sieg - Kraft Zehnter

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Seriensieger Granerud fiel von Halbzeitführung auf Rang sieben zurück. Kraft bester ÖSV-Adler lediglich Zehnter.

Den österreichischen Skispringern ist der erhoffte Aufschwung im ersten von zwei Weltcup-Bewerben in Zakopane nicht geglückt. Stefan Kraft klassierte sich als Bester von sieben Österreichern auf Rang zehn, zuletzt in Klingenthal war der Beste des Teams nur 16. bzw. Elfter gewesen. Der Japaner Ryoyu Kobayashi sprang in der Entscheidung von Halbzeitrang vier zu einem Comebacksieg, auch da Halbzeit-Leader Halvor Egner Granerud nach verpatztem Sprung auf Rang sieben zurückfiel.
 
Der Norweger hatte zuletzt in Willingen und Klingenthal je zweimal sowie in dieser Saison zehnmal gewonnen. Beim ersten Zakopane-Stopp in diesem Winter war er im Jänner allerdings gar nur 23. gewesen. Von den Lokalmatadoren holte Andrzej Stekala 0,3 Punkte zurück als Zweiter seinen ersten Weltcup-Podestplatz, der norwegische Jänner-Sieger Marius Lindvik wurde 1,1 Zähler zurück Dritter.
 

Kraft: "Es ist mehr drinnen"

Kraft war nach dem ersten Durchgang Bester der Truppe von ÖSV-Coach Andreas Widhölzl gewesen, als Achter hatte er 10,1 Punkte Rückstand. Ab ihm wurde in der Entscheidung um eine Luke verkürzt, da Lindvik unmittelbar vor ihm mit 141,5 m über die Hillsize gesprungen war und die Tageshöchstweite markiert hatte. 128,5 m waren für Kraft dann nicht zufriedenstellend, der Rückstand des 27-Jährigen auf die Spitze wuchs auf 16,0 Zähler an.
 
"Ich bin unzufrieden mit dem Wettkampf, da ich merke, es ist mehr drinnen", sagte der vorjährige Gesamtweltcupsieger. Seine Sprünge seien nicht ganz so locker gewesen, ein bisschen spät. "Aber ich merke, es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Ich bin wieder in den Zehn drinnen, das gibt mir mehr Vertrauen." Widhölzl lobte seinen besten Mann: "Ich habe das Gefühl, er ist auf einem guten Weg. Es ist eine Frage der Zeit, dass er das Feedback im Wettkampf bekommt."
 

Neuer ÖSV-Adler: Ulrich Wohlgenannt

Schlimm erwischte es im zweiten Durchgang Ulrich Wohlgenannt, der Vorarlberger hatte nach vier Kontinentalcup-Siegen en suite seine Chance erhalten. Diese hatte er als Halbzeit-Zwölfter vorerst genutzt, ein 120-m-Sprung warf ihn aber auf Rang 29 zurück. Zweitbester Österreicher wurde Philipp Aschenwald als 13., der Tiroler setzte im zweiten Durchgang mit 134,5 m ein Zeichen. Jan Hörl wurde 21, Michael Hayböck 25., Thomas Lackner 42. und Daniel Huber wurde zur Halbzeit bei der Materialkontrolle disqualifiziert.
 
Stekala rettete die Ehre der Lokalmatadore, denn die Arrivierteren Piotr Zyla, Dawid Kubacki und Kamil Stoch wurden bloß Achter, Elfter bzw. 20. Kobayashi hingegen feierte in einem engen Ausgang seinen 17. Weltcupsieg, zuletzt hatte der frühere Seriensieger zum Auftakt der Vierschanzentournee 2019/20 in Oberstdorf gewonnen. Bei im zweiten Durchgang stärkerem Schneefall war Granerud 5,9 Zähler zurück nur Drittbester der mit vier in den Top Neun starken Norwegern.
 
Für Sonntag (16.10 Uhr) ist in Zakopane ein weiterer Einzelbewerb angesetzt, danach und noch vor den Normalschanzen-Springen nächste Woche in Rasnov in Rumänien will Widhölzl sein Team für die Oberstdorf-WM nominieren. Der Coach äußerte sich zuversichtlich: "Es ist ein positiver Trend da, es ist eng beieinander. Die Jungs sind gut im Arbeitsprozess drinnen. Es war eine gute Entscheidung, dass wir hergefahren sind. Das ist das beste Training."
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