Stefan Kraft kommt mit starker Leistung auf Platz drei in Planica.
Stefan Kraft erfreut sich im Finish des Olympia-Winters einer ausgezeichneten Form, dem ersten ÖSV-Saisonsieg stehen aber die aktuellen "Überflieger" im Weg. Der schon als Weltcupsieger feststehende Pole Kamil Stoch feierte am Freitag beim Skifliegen in Planica seinen achten Saisonerfolg, sein Vorgänger aus Salzburg wurde mit 12,9 Punkten Rückstand Dritter hinter dem Norweger Johann Andre Forfang.
Stoch flog mit 245 und 234 Metern zu seinem 30. Sieg im Weltcup, Forfang (242/234,5) lag aber nur 3,7 Punkte zurück. Weltrekordler Kraft verbesserte sich mit 238 und 234,5 Metern vom vierten Halbzeitrang. Er verdrängte im Finale den Norweger Robert Johansson (245/227,5) an dessen 28. Geburtstag.
Kraft hatte auf seiner Lieblingsschanze im Vorjahr beide Einzelbewerbe gewonnen, am Freitag freute er sich über drei Flüge mit mehr als 230 Metern. "Und dann auch noch Dritter, das war richtig cool", meinte der 24-Jährige. Ein Sieg müsse freilich passieren, sagte Kraft, planen könne man das nicht. "Ich kann nur meine coolen Flüge auspacken. Ich fühle mich noch echt fit, das ist die wichtigste Voraussetzung."
"Schlieri" nicht bei Finale dabei
Johansson hat im letzten Einzelbewerb am Sonntag noch die Chance auf die kleine Kristallkugel im Skifliegen. Als Zweiten trennen ihn nur zwölf Punkte von seinem führenden Teamkollegen Andreas Stjernen, der am Freitag Achter wurde.
Die Norweger sind im Teambewerb am Samstag nach dem Sieg mit Rekordvorsprung in Vikersund erneut klare Favoriten. Vier Springer landeten unter den ersten acht, obwohl sich Weltmeister Daniel Andre Tande nicht qualifiziert hatte.
ÖSV-Cheftrainer Heinz Kuttin nominierte das Quartett Gregor Schlierenzauer, Daniel Huber, Clemens Aigner und Kraft. Schlierenzauer kam am Freitag über den 27. Platz (210,5/194 m) nicht hinaus und verpasste damit die Teilnahme am Sonntag-Bewerb, den die besten 30 des Skiflug-Weltcups bestreiten.
Da sind aus dem ÖSV-Team neben Kraft nur Aigner und Michael Hayböck qualifiziert. Hayböck hatte wegen einer Viruserkrankung den ersten Planica-Bewerb verpasst, er will am Samstag über einen Einsatz entscheiden. Huber hatte am Donnerstag in der Qualifikation seine Bestmarke auf 221,5 Meter gesteigert, im Bewerb landete er an der 25. Stelle (208,5/214 m).